Sulzemoos:Lernen und arbeiten

Wirtschaftsforum der West-Allianz informiert über duale Ausbildung

Von Renate Zauscher, Sulzemoos

Wie lassen sich Studium und Berufsausbildung oder auch Berufstätigkeit und Weiterbildung verbinden? Dieses Thema stand im Mittelpunkt des Wirtschaftsforums, zu dem die West-Allianz nach Sulzemoos eingeladen hatte. Etwa 80 Gäste aus Wirtschaft und Politik, darunter Landrat Stefan Löwl (CSU) und zahlreiche Vertreter der sechs in der West-Allianz zusammengeschlossenen Kommunen, waren im Schlossgut Sulzemoos zusammengekommen, um Vorträge zum Thema zu hören und sich über die Möglichkeiten, die neue, duale Ausbildungssysteme heute bieten, auszutauschen. Gastgeber war die Firma Alpina, die zur Uvex Sports Group gehört und ihre Firmenzentrale 2014 nach Sulzemoos verlegt hat.

Die West-Allianz wurde vor fünf Jahren mit dem Ziel gegründet, gemeinsame Interessen der Mitgliedskommunen voranzubringen und sich nach außen auf einer gemeinsamen Plattform zu präsentieren. Die Gemeinden Karlsfeld, Bergkirchen und Odelzhausen traten dem Verbund ebenso bei wie Pfaffenhofen, Sulzemoos und Olching im Nachbarlandkreis Fürstenfeldbruck. "Vielleicht kommen auch noch weitere Gemeinden und damit auch neue Ideen dazu", sagte der Sulzemooser Bürgermeister Gerhard Hainzinger (CSU) bei der Begrüßung der Gäste.

Hainzinger erläuterte den Teilnehmern des Wirtschaftsforums darüber hinaus die laufenden oder für die nächste Zukunft geplanten Projekte der West-Allianz, zu denen unter anderem die heuer gestartete "Ausbildungsoffensive" und eine "Ausbildungsrallye" an Schulen der Allianz-Gemeinden gehören, ein Projekt, für das federführend die Gemeinde Bergkirchen zuständig ist. Aber auch Projekte wie die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs, die Förderung von Kultur und Tourismus oder die Frage, wie sich im privaten und öffentlichen Bereich der Energieverbrauch senken lässt, gehören zum Themenspektrum der West-Allianz.

Nachdem der Geschäftsführer der Uvex Sports Group, Alexander Selch, das Unternehmen, für das er tätig ist, vorgestellt hatte, kam man zum eigentlichen Thema des Abends: dem Konzept des dualen Studierens und Arbeitens, das von zwei Experten der Materie vorgestellt wurde. Der Vizepräsident der Technischen Hochschule Ingolstadt, Professor Thomas Doyé, und der Präsident der Fachhochschule Kempten, Professor Robert F. Schmidt, stellten Möglichkeiten vor, wie sich berufliche Aus- und Weiterbildung mit einem Studium verbinden lassen. Letzteres kann sogar vor Ort geschehen, wenn sich genügend Interessenten finden. Vertreter der West-Allianz wie Gerhard Hainzinger oder Simon Landmann (CSU), Bürgermeister von Bergkirchen, sehen hier ganz praktische Chancen einer Umsetzung. So könnten sich etwa im Bereich der Kinderbetreuung tätige Frauen in einem berufsbegleitenden Studium vor Ort weiterbilden, um in Leitungspositionen aufsteigen zu können. Auch im Bereich der Kommunalverwaltung sieht Gerhard Hainzinger große Vorteile einer berufsbegleitenden Weiterbildung. "Wir werden den Bedarf ermitteln", sagt Simon Landmann, "und dann darüber sprechen, wie wir das gestalten können."

Die Vorteile einer Verbindung von Studium und praktischer Berufsausbildung wie auch einer berufsbegleitenden Weiterbildung liegen laut den Referenten der beiden Hochschulen für alle Beteiligten auf der Hand: Die Unternehmen binden damit sehr gut ausgebildete, motivierte Nachwuchskräfte an sich - und die Absolventen eines dualen Ausbildungsgangs haben beste Berufsaussichten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: