Stadtwerke Dachau:Mehr Klarheit bei Badegebühren

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Im Regionsvergleich bleibt das Dachauer Hallenbad weiterhin günstig. (Foto: Niels P. Joergensen)

Die Stadtwerke reformieren die Satzung. Wie viel die Vereine zahlen müssen, soll im neuen Jahr geklärt werden

Von Viktoria Großmann, Dachau

Das Familienbad hat eine neue Gebührensatzung. Gegen die Stimmen der vier Mitglieder der Grünen-Fraktion wurde der Beschluss des Werkausschusses bestätigt. "Die Erhöhung der Preise ist nicht angemessen", sagte Grünen-Fraktionssprecher Thomas Kreß. Er hätte es besser gefunden, die Preise jetzt nur ein wenig anzuheben und dann erneut zur Eröffnung des neuen Hallenbades. Absolut unzufrieden waren die Grünen vor allem mit der fehlenden Regelung für die Vereine. "Die Wasserwacht trainiert im Schwimmbad, um Menschenleben zu retten", sagte Helmut Esch. Die Mitglieder sollten daher keinen Eintritt zahlen müssen. Luise Krispenz kritisierte, dass in der neuen Gebührenordnung die Jugendleiterkarte fehle.

Die Gebühr für den Einzeleintritt soll von 1. Januar an von 2,50 auf 4,50 Euro steigen, die Jahreskarte wird statt 120 dann 140 Euro kosten. Auch Kinder bis sechs Jahre sollen Eintritt zahlen, die generellen Vergünstigungen für Senioren entfallen. Vereine sollen pauschal pro Stunde 20 Euro zahlen. Zuviel fand auch Sportreferent Günter Dietz (CSU). Das sei den Vereinen nicht zuzumuten. Auch alle anderen Fraktionen trieb die Frage um, wie mit den Vereinen in Zukunft umgegangen wird.

Helmut Esch fragte, warum denn ausgerechnet der Jahresbeitrag der Rheuma-Liga von 1500 auf 600 Euro reduziert werde. Er lieferte Robert Haimerl von den Stadtwerken damit genau den richtigen Grund für die Änderung der Gebührenordnung. Den Stadtwerken ist nämlich vor allem an einem einheitlichen und überschaubaren System gelegen, erklärte der kaufmännische Werkleiter den Stadträten. Das Durcheinander sei nicht nachzuvollziehen und auch für die Kassen-Mitarbeiter schwer zu überblicken und zu erklären. "Derzeit zahlt jeder Polizist einzeln, die Wasserwacht zahlt gar nichts, wieder andere haben noch einen anderen Tarif."

Bisher zahlt also die Rheumaliga im Vergleich zu viel. Die Tarife für die Vereine sollen aber nicht mehr über die Gebührensatzung, sondern über die Richtlinien der Sportförderung geregelt werden, erklärte Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD). Solche Zuschüsse und Vergünstigungen müssten über den städtischen Haushalt geregelt werden, nicht über den der Stadtwerke. Im neuen Jahr also werden sich die Stadträte über die Sportförderrichtlinien beugen müssen und ein neues Zuschusssystem austüfteln, das beim Schwimmen keinen Verein benachteiligt. Im neuen Jahr soll dann auch geklärt werden, was aus der Jugendleiterkarte wird, die nicht in der neuen Gebührenordnung aufgeführt ist. So versprach es der Oberbürgermeister, und die Stadträte gaben sich damit zufrieden

Erhöht worden waren die Gebühren für die Bädernutzung zuletzt 2003, die für die Jahreskarte zuletzt 2006. Künftig sollen die Eintrittspreise alle zwei Jahre an das aktuelle Preisniveau angepasst werden. Das aus Sicht der Stadtwerke nun einheitlicher erscheinende Preissystem wurde bereits mit Blick auf den Neubau des Hallenbades entworfen. Neu ist auch ein Tarif für die begrenzte Nutzung bis zu drei Stunden; wer doch länger bleibt, kann nachlösen. Außerdem entfallen wird in Zukunft die Jugendfreizeitkarte für 21 Euro im Jahr. Die ermäßigte Jahreskarte für Kinder, Jugendliche und Studenten wird 70 Euro kosten.

Eine ganz deutliche Ermäßigung erhalten Schwimmer, die Strom, Gas oder Wasser von den Stadtwerken beziehen. Sie erhalten auch auf ermäßigte Preise nochmals 30 Prozent, das diene der Kundenbindung, erklärte der Oberbürgermeister. Kostendeckend werden die Stadtwerke auch mit den erhöhten Preisen nicht arbeiten können. In Dachau ist Schwimmen trotzdem noch günstiger als etwa in Fürstenfeldbruck, dort kostet die Drei-Stunden-Karte 4,80 Euro, die Zehnerkarte entsprechend 48 Euro, in Dachau nur 35 Euro.

© SZ vom 09.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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