Stadtwerke Dachau:"Das Trinkwasser ist sauber"

Nach Regengüssen treten oft vermehrt Keime im Trinkwasser auf. München setzt deshalb Chlor zu. Nun fragt die SPD besorgt, warum das nicht auch in Dachau geschieht.

Melanie Staudinger

Trotz Ehec und Dauerregen ist die Trinkwasserqualität in Dachau weiter sehr gut. Das teilten die Stadtwerke Dachau auf Nachfrage der SPD-Fraktion in der jüngsten Sitzung des Stadtrats-Werkausschusses mit. Das Trinkwasser für das Stadtgebiet stamme aus Tiefengrundwasser aus dem Gewinnungsgebiet Feldgeding bei Günding. Dort haben die Stadtwerke vier Brunnen. Nach Angaben des technischen Werkleiters Gerald Nübel wird das Wasser wöchentlich auf mikrobiologische Parameter - E.coli, Coliforme und Koloniezahlen - überprüft. "Fäkalcoliforme waren bis dato nicht nachweisbar und auch das Umweltbundesamt schließt in seiner Presseinformation eine Gefahr für das Trinkwasser durch den aktuellen Ehec-Ausbruchsstamm aus", schreibt Nübel in seiner Sitzungsvorlage für den Werkausschuss.

Regelmäßig werde auch eine mögliche Beeinflussung der Brunnen durch oberflächennahes Wasser kontrolliert und vorsorglich eine Chlorgasdosierung zur Desinfektion vorgehalten. Das Dachauer Trinkwasser aber halte schon jetzt alle Grenzwerte der novellierten Trinkwasserverordnung ein, die zum 1. November 2011 in Kraft treten wird.

Die Stadtwerke München, deren Wasser aus dem Mangfall- und Loisachtal stammt, hatten dem Trinkwasser im Juli geringe Mengen Chlor zugesetzt, weil durch den Starkregen die natürliche Filterfunktion des Bodens gestört war. Normalerweise verbleibt das Wasser etwa 50 Tage im Boden, in dieser Zeit wird es gereinigt. Durch den Druck des starken Regens gelangt der Niederschlag aber schneller ins Trinkwasser. Das Chlor soll die Keime abtöten. "Das machen wir bei solchen Wetterlagen schon seit Jahrzehnten", sagt Sprecherin Bettina Hess. In Dachau war das nach Angaben von Nübel nicht nötig, weil das Wasser aus einer größeren Tiefe stamme.

© SZ vom 26.07.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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