Stadtrat Dachau:Ungewisse Zukunft

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Parkhaus, Schulturnhalle oder Café Gramsci und Kunstgalerie - für das Metzgerhof-Areal in der Dachauer Altstadt gibt es viele Ideen. Doch es gibt ein Problem mit dem Grundstück.

Melanie Staudinger

Noch ist keine endgültige Entscheidung gefallen, wie es mit den Arealen an der Burgfriedenstraße 1 und 3 in der Altstadt weitergehen soll. Doch Stadtbauamtsleiter Michael Simon ahnte wohl schon, dass sich unmöglich alle Vorstellungen der Kommunalpolitiker realisieren lassen, weil schlicht der Platz dafür fehlt.

Das Café Gramsci in der Burgfriedenstraße muss vielleicht einer Turnhalle für die Klosterschule weichen. (Foto: Niels P. Jørgensen)

"Ich wage die Prognose, dass wir es wieder nicht schaffen werden, durch Planungen das Grundstück größer zu kriegen", sagte er im Bauausschuss am Dienstag. Nun wird eine Machbarkeitsstudie erstellt. Der Antrag der fraktionslosen Stadträtin Elisabeth Schilhabel, die Turnhalle in die einstige Flaschenabfüllerei zu verlegen und das Gebäude an der Burgfriedenstraße 1 nicht abzureißen, wurde abgelehnt.

Die Studie soll Alternativen aufzeigen, ob und wie sich auf der Fläche eine Turnhalle für die angrenzende Klosterschule, die abends auch von örtlichen Vereinen genutzt werden kann, Räumlichkeiten für eine eventuelle Ganztagsschule, öffentliche Parkplätze sowie das Café Gramsci unterbringen lassen. Oberbürgermeister Peter Bürgel (CSU) sprach von der herausragenden Bedeutung des Areals.

Es sei eines der letzten Grundstücke in der Altstadt, auf dem die Stadt infrastrukturelle Maßnahmen verwirklichen könne. "Wir sollten großräumig denken. Das ist eine städtebaulich wichtige Stelle", sagte der OB.

Die Klosterschule benötigt dringend eine eigene Turnhalle. Bisher müssen die Grundschulkinder mit ihren Lehrern vom Schlossberg durch die Altstadt den Karlsberg oder die Martin-Huber-Treppe hinunterlaufen, um zu den Hallen in der Brunngartenstraße oder auf der Thoma-Wiese zu gelangen. Der Hin- und Rückweg dauert eine knappe Dreiviertelstunde, dazu kommt noch die Zeit zum Umziehen. Vom Sportunterricht, darauf verwies Rektorin Laura Berghammer bereits mehrfach, bleibt nicht mehr viel übrig.

Würde auf den Grundstücken in der Burgfriedenstraße eine Halle entstehen, wäre das für die Schule eine optimale Lösung. Doch auf der Fläche befinden sich unter anderem das Café Gramsci und die Kleine Altstadtgalerie, zwei prägende Institutionen im Kulturleben Dachaus.

Die Machbarkeitsstudie soll nun herausfinden, ob alle Einrichtungen Platz haben. Gramsci-Wirt Christian Salvermoser saß als Besucher im Bauausschuss. "Wir sind dem Gramsci sehr gewogen", sagte OB Bürgel. Dennoch ließ er dessen Zukunft offen.

Die Diskussion drehte sich vielmehr um die Parkplatzfrage. Das Bündnis für Dachau lehnt eine öffentliche Garage aus immissionschutzrechtlichen Gründen ab. Die CSU hingegen steht diesem Vorhaben aufgeschlossen gegenüber. "Wenn auch Vereine die Halle nutzen können, brauchen wir Parkplätze", sagte CSU-Stadträtin Gertrud Schmidt-Podolsky.

OB Bürgel sieht ebenfalls Bedarf für weitere Stellplätze in der Altstadt. Wenn in der Kultur-Schranne, im Schloss und im Ludwig-Thoma-Haus gleichzeitig Veranstaltungen stattfänden, wüssten die Besucher nicht, wo sie parken sollten.

In der Innenstadt Dachaus gibt es bereits zwei öffentliche Parkgaragen. Eine befindet sich in der Altstadt in der Wieninger Straße und eine am Unteren Markt in der Münchner Straße. Die Parkhäuser werden von den Stadtwerken Dachau betrieben und verursachen dort ein jährliches Defizit von rund 400 000 Euro. Voll ausgelastet seien die Garagen nicht, sagte der technische Werkleiter Gerald Nübel auf Nachfrage der SZ.

© SZ vom 16.03.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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