Stadt Dachau:Geld für zusätzliche Plätze

Stadtrat stellt 6,1 Millionen Euro für Horte und Krippen bereit - normalerweise kein Problem, nur nicht in dieser Sitzung.

Walter Gierlich

Unverhofft hat es am Dienstagabend im Stadtrat eine längere Debatte über die Bereitstellung von gut 6,1 Millionen Euro für zusätzliche Kinderbetreuungsplätze gegeben. Der Finanzausschuss hatte die Mittel vor gut drei Wochen bewilligt, der Stadtrat musste den Beschluss nun noch bestätigen. Normalerweise geht so etwas ohne Wortmeldungen über die Bühne, doch als am Dienstag die fraktionslose Stadträtin Elisabeth Schilhabel mit begründete, warum sie gegen die Bereitstellung der Gelder stimmen werde, entzündete sich daran eine heftige Diskussion.

Der Schock war groß, als sich im Frühjahr herausstellte, dass im kommenden Schuljahr 78 Hortplätze fehlen. Auf die Schnelle machte man sich im Rathaus auf die Suche nach Lösungsmöglichkeiten, um die Kinder doch noch unterzubringen. Mit Hilfe von Provisorien - etwa der Einquartierung in Klassenzimmern oder der Aufstellung von Pavillons - gelang es, für alle Mädchen und Buben Plätze bereitzustellen. Dafür und für Neubauten von Krippen und Hortgruppen werden die 6,1 Millionen Euro benötigt.

Sie werde dagegen stimmen, denn die Kinder hätten "zu wenig Platz, zu wenig Grün, zu wenig Freiräume", kündigte Schilhabel an. Als sie dann auch noch von Aufbewahrungsanstalten sprach, platzte mehreren Stadträten der Kragen. Sie verwahre sich gegen diesen Ausdruck, sagte Christa Keimerl (SPD). Und Gertrud Schmidt-Podolsky (CSU) nannte es "eine Unverschämtheit, unsere Anstrengungen der letzten Jahre so madig zu machen".

© SZ vom 14.06.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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