Spatenstich:Röhrmoos investiert in die Zukunft

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Stefan Arlt, Patrick Westermair, Anita Schwarz, Dieter Kugler, Nicolas Kugler, Doris Seidl-Brenner und Christiane Döring (v. l.) greifen zum Spaten. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Nahe der Grundschule entsteht für 2,6 Millionen Euro ein Hort, der um eine Kindergartengruppe erweitert werden kann

Von Wolfgang Eitler, Röhrmoos

Kindergärten werden im Landkreis gebaut. Krippen auch. Der Gesetzgeber und das neueste Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Schadensersatz setzen die Kommunen enorm unter Druck. Wenn sie nicht nachweisen können, dass es nicht kalkulierbare Umstände sind, die dazu führen, dass zu wenige Plätze vorhanden sind, müssen sie Eltern einen finanziellen Ausgleich bezahlen. Aber Horte sind davon ausgenommen. Und so endet für viele Eltern die Ganztagesbetreuung dann, wenn die Kinder in die Grundschule kommen. Zwar gibt es Ganztageseinrichtungen. Aber was passiert in den Ferien, wenn beide Elternteile beruflich tätig sind? Der Röhrmooser Bürgermeister Dieter Kugler (CSU) sagt: "Genau so ist es." Deshalb ist er stolz über die Entscheidung des Gemeinderats, einen zweizügigen Hort einschließlich einer Kindergartengruppe in der Nähe der Grundschule zu errichten.

Kugler hatte sich mit einer Rede eigens auf den Spatenstichtermin vorbereitet. Dabei ging er auf die Dringlichkeit des Vorhabens ein: "In den letzten Jahren hat sich die Nachfrage gerade bei Hortplätzen erhöht." Er skizzierte die Debatte der vergangenen eineinhalb Jahre mit mehreren Lösungsvorschlägen. Denkbar wäre eine Hortgruppe in der Grundschule gewesen. Auch die Erweiterung der bestehenden Hortgruppe im evangelischen Kindergarten in Großinzemoos schien eine Option zu sein. Kugler und die Verwaltung favorisierten einen Neubau direkt neben dem Burgkindergarten auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Grundschule. Die Verbindung über einen verkehrssicheren Fußgängertunnel unter der Kreisstraße DAH 3 besteht bereits. Außerdem sollte der Hort so gebaut werden, dass er um eine Kindergartengruppe erweitert werden kann.

Anfang des Jahres stellte sich heraus, dass Röhrmoos die drei bestehenden Kindergärten nicht mehr ausreichen. Kugler: "Aus pädagogischen Gründen wurde auf Empfehlung des Landratsamts Dachau dann die Entscheidung für eine Kindergartengruppe getroffen." Denkbar wäre auch eine zusätzliche Krippe gewesen.

Nun zu den Zahlen. Der Neubau kostet 2,6 Millionen Euro. Der Freistaat gibt gerade mal 980 000 Euro, das sind 37,1 Prozent. Offiziell werden solche Vorhaben staatlicherseits mit 54,7 Prozent unterstützt. Aber diese Zahl bezieht sich auf die sogenannten "zuwendungsfähigen Kosten". Da ist der Staat knausrig, auch weil er die Preissteigerungen bei den Baukosten nicht schnell genug berücksichtigt. Der Röhrmooser Bürgermeister und ehemalige Kämmerer von Neufahrn berichtete davon mit einem kritischen Unterton.

Noch in diesem Jahr soll der Bau beginnen, der zum Herbst 2017, also zu Schuljahresanfang fertig sein soll. Der Entwurf stammt von dem Dachauer Architekturbüro g.h.k. Den Landschaftsplan hat das Büro top grün aus Dachau entworfen. Die Bauarbeiten wurden der Firma Regner aus Furth im Wald zugesprochen. Die Leitung des Horts übernimmt der evangelische Kindergarten in Großinzemoos. Doris Seidl-Brenner leitet ihn. Deswegen war auch Pfarrerin Christiane Döring als Repräsentantin der evangelischen Kirche dabei. Kugler abschließend über das Bauvorhaben: "Das ist eine Investition in die Zukunft von Röhrmoos."

© SZ vom 31.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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