Schwabhausen:Privater Träger für die Kitas

Kindergarten Tschu-Tschu-Bahn

Für die Kinder und auch die Erzieher soll sich durch den Trägerwechsel in Schwabhausen nichts ändern.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Gemeinde Schwabhausen verabschiedet sich vom gemeinnützigen Bayerischen Roten Kreuz und übergibt den Hort, das Löwenmäulchen und die Tschutschubahn dem Unternehmen Denk mit! aus Inning

Von Renate Zauscher, Schwabhausen

Der Gemeinderat von Schwabhausen hat vor wenigen Tagen seine Entscheidung getroffen: Die Trägerschaft für den gemeindlichen Hort, die Kinderkrippe Löwenmäulchen und den Kindergarten Tschutschubahn wird dem privaten Unternehmen Denk mit! Kinderbetreuungseinrichtungen übertragen. Bisher lag die Trägerschaft beim Bayerischen Roten Kreuz, das seinen Vertrag mit der Gemeinde gekündigt hat.

Denk mit! wird vom kommenden Herbst an in Schwabhausen aktiv sein. Das Unternehmen mit Sitz in Inning betreibt vor allem in den Landkreisen Starnberg und Fürstenfeldbruck und in der Stadt München eine Reihe von Kitas und ist Träger einer dreigruppigen Kinderkrippe in Bergkirchen-Gada. Das Interesse an der Übernahme der Trägerschaft für die drei Einrichtungen in Schwabhausen war groß: Insgesamt sieben Verbände und Vereine hatten sich beworben. Am überzeugendsten war offensichtlich das Angebot von Denk mit!.

Der neue Träger habe der Gemeinde "die für uns günstigste Kostenkalkulation vorgelegt", sagt Bürgermeister Josef Baumgartner (FW). Außerdem habe er sich im Vorfeld der Entscheidung bei Bürgermeisterkollegen in anderen Kommunen erkundigt, die bereits mit dem privaten Träger zusammenarbeiten. Günstig seien, so Baumgartner, die Konditionen für Schwabhausen deshalb, weil der Vertrag die Deckelung eines über Staats- und Gemeindezuschüsse und die Elterngebühren hinausgehenden Defizits beinhalte: Der zusätzliche Zuschuss, den die Gemeinde gegebenenfalls übernehmen müsste, liegt laut Baumgartner bei maximal zehn Prozent der vom Staat bezahlten Fördermittel. Der Bayerische Gemeindetag empfehle den Abschluss eines solchen Vertrags, der auch für den Träger ein "wichtiges Signal" darstelle.

Für Kinder, Eltern und, so der Wunsch von Denk Mit!, auch für das Personal soll sich durch den Wechsel der Trägerschaft möglichst wenig ändern. So möchte man gerne das jetzt in den drei Einrichtungen tätige Personal übernehmen, sagt Karin Bader, die Geschäftsführerin von "Denk mit!" Da es sich dabei aber um ein Team des BRK handle, werde man nicht selbst an die bisherigen Mitarbeiterinnen herantreten: "Das wäre Abwerbung", erklärt Bader, "wir wollen fair bleiben". Sie hoffe jedoch, "dass das Personal zu uns kommt". Erste Gespräche hätten bereits stattgefunden. Die Weiterarbeit mit dem vorhandenen Personal wäre laut Karin Bader vor allem deshalb wichtig, weil es sich dabei um den Kindern vertraute Bezugspersonen handle. Was den finanziellen Aspekt einer Weiterbeschäftigung des vorhandenen Personals angeht, so verweist Bader darauf, dass es sich bei "Denk mit!" um einen großen, breit aufgestellten Träger mit insgesamt rund 400 Mitarbeitern handle, bei dem entsprechende Sozialleistungen "Standard" seien.

Für die Eltern dürfte vor allem auch wichtig sein, dass sich an den Öffnungszeiten und an den Gebühren unter der neuen Trägerschaft nichts ändern soll. Auch für Wünsche von Elternseite werde man im Rahmen des Möglichen offen sein, betont Bader. Vor allem aber ist der Geschäftsführerin von Denk mit! an "Transparenz und der Zusammenarbeit mit allen Beteiligten", auch dem jetzigen Träger, gelegen: "Wir wollen alle an einen Tisch bekommen und möglichst behutsam vorgehen". Noch in diesen Tagen finden Gespräche mit den Elternbeiräten statt. Im kommenden Jahr sind dann alle Eltern zu einem Informationsabend eingeladen.

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