Schwabhausen:Kürzer in den Hort

Eltern wünschen sich eine flexiblere Mittagsbetreuung

Von Renate Zauscher, Schwabhausen

Deutlich mehr Eltern als im Vorjahr wünschen sich für ihr Kind eine kürzere und flexiblere Mittagsbetreuung als sie der gemeindliche Hort anbietet. Dies hat eine Umfrage unter den Eltern von Vor- und Grundschulkindern ergeben, welche die Gemeinde vorgenommen hat. Während sich im vergangenen Jahr die Väter und Mütter von lediglich zwölf Kindern für ein solches zusätzliches Angebot interessiert gezeigt hatten, sind es diesmal laut Bürgermeister Josef Baumgartner (FW) 22 Kinder, für die sich die Eltern eine zeitlich verkürzte, teilweise auch nur eine tageweise Betreuung wünschen. Angeschrieben worden waren 256 Familien; mit 115 beantworteten Fragebögen war das Umfrageergebnis ausreichend aussagekräftig.

Den Hort müssen die Kinder entweder bis zur ersten Abholzeit um 15 Uhr oder dann bis mindestens 16 Uhr besuchen: Anders lasse sich das der Betreuung zugrunde liegende pädagogische Konzept nicht umsetzten, hatte "Denk Mit", seit vergangenem Jahr Träger des Horts, die Gemeinde wissen lassen.

Ob sich der Elternwunsch nach einer Mittagsbetreuung mit kürzeren Betreuungszeiten allerdings umsetzen lässt, muss sich noch erweisen: Die Realisierung könnte an den Kosten scheitern. Auf 70 000 Euro jährlich seien sie geschätzt worden, sagt Josef Baumgartner. Der Staat würde lediglich etwas mehr als 3300 Euro beisteuern.

In der Gemeinderatssitzung wurde über die Höhe eines möglichen gemeindlichen Zuschusses diskutiert. Man einigte sich dabei auf eine Summe von 3000 Euro. Gemeinderat Dieter Rubner (UBV) hatte für einen höheren Zuschuss plädiert, konnte sich aber gegenüber der großen Mehrheit der Ratsmitglieder nicht durchsetzen, die ebenso wie Bürgermeister Baumgartner auf die vorhandenen Betreuungsmöglichkeiten einschließlich noch freier Hortplätze und auf die angespannte Finanzlage der Gemeinde verwiesen. Auf die Eltern entfiele somit der Löwenanteil der Kosten für ein alternatives Betreuungsmodell: Sie könnten bei bis zu 280 Euro pro Kind und Monat liegen, sagt Baumgartner.

In der Sitzung wurde entschieden, dass sich die Gemeinde auf die Suche nach einem Träger macht, der die gewünschte Mittagsbetreuung vielleicht auch günstiger als bislang geschätzt anbieten würde. Gemeinderat Harald Jörg (FWS) brachte aber auch noch eine andere Variante ins Gespräch: Er verwies auf das Beispiel von Petershausen, wo Eltern die Sache selbst in die Hand genommen und dazu einen Verein gegründet hatten.

"Wir sind diesbezüglich ganz offen", sagt Josef Baumgartner. Die Gemeinde sei bereit, auch mit einer Elterninitiative zusammenzuarbeiten und werde bei der Ausschreibung eine solche Möglichkeit offenlassen.

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