Schwabhausen:Die Qual der Wahl

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Im Oktober wählt Schwabhausen einen neuen Bürgermeister. Doch schon jetzt wird es spannend. Allein bei der CSU soll es vier Bewerber für den Kandidatenposten geben.

Wolfgang Eitler

Die CSU in Schwabhausen sucht einen Bürgermeisterkandidaten für den Oktober, der jung ist, politisch unverbraucht und eine ökologische Orientierung der Gemeinde als zentrales Anliegen vertritt.

Am 9. Oktober wird in Schwabhausen ein neuer Bürgermeister gewählt. (Foto: Toni Heigl)

Für die Nominierungsversammlung am Donnerstag sind zurzeit vier Anwärter im Gespräch. Bisher hat sich allein die 44-jährige Jeanette Schaberl offiziell um die Nachfolge von Josef Mederer beworben. Der hält sich aus dieser Debatte heraus und fliegt am heutigen Mittwoch Richtung Argentinien. Vor allem erwartet sich die örtliche CSU eine künftig engere Zusammenarbeit mit dem potentiellen Bürgermeister.

Darauf hebt CSU-Gemeinderat Heinrich Loderer im Gespräch mit der SZ besonders ab. Bekanntlich waren Mederer und die CSU-Fraktion im Gemeinderat zerstritten. Im Bürgerentscheid um die künftige Form der Abwasserbeseitigung war die CSU Mederers massivster Gegner für einen Anschluss der Kanalisation an die Kläranlage in Dachau.

Unabhängig vom Ausgang der Wahl hofft Loderer auf einen Bürgermeister, der sich ausschließlich auf Schwabhausen konzentriere. Als eine der Gründe für den innerparteilichen Zwist führt er "Mederers Doppelbelastung" an, der auch Bezirkstagspräsident in Oberbayern ist. Der Bürgermeister wird außerhalb des üblichen Turnus der Kommunalwahlen gewählt. 1993 war Josef Baumgartner von den Freien Wählern überraschend zurückgetreten.

Sein gleichnamiger Sohn ist vergangene Woche zum Kandidaten der Freien Wähler gekürt worden. Die Unabhängige Bürgervereinigung sucht ihren Bewerber am Freitag, 24. Februar. Und am Donnerstag, 17. Februar, hat die CSU die Qual der Wahl, falls die innerparteilichen Spekulationen zutreffen.

Gemeinderätin Sabine Sturm hat ihr Interesse bekundet. Sie ist bei den Freien Wählern ausgetreten. Die hätten ihre Ambitionen auf eine Kandidatur blockiert, sagte si. Die 50-jährige Sturm will für die CSU aber nur antreten, wenn sie in der Nominierungsversammlung als Bewerberin vorgeschlagen wird.

Als aussichtsreichste Kandidatin gilt die 44-jährige Jeanette Schaberl, die erst vor einem Jahr von Bergkirchen nach Schwabhausen gezogen ist. Sie ist seit 22 Jahren Mitglied der CSU und arbeitet als Referentin für Begabtenförderung bei der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung in München.

Schaberl war vom CSU-Vorstand angesprochen worden, weil er nach Informationen von Heinrich Loderer gezielt auf vergleichsweise junge Kandidaten setzen will. Josef Baumgartner von den Freien Wählern ist 59 Jahre alt. Hildegard Schuster ebenfalls, die aller Voraussicht nach von der Unabhängigen Bürgervereinigung aufgestellt wird. Die CSU will mit der Jugend punkten.

Loderer: "Bei diesen Alternativen sind doch jüngere Kandidaten im Vorteil, die sich nicht nur einarbeiten können, sondern eine langfristige Perspektive für Schwabhausen bieten." Neben Schaberl und Sturm sollen dem Vernehmen nach auch noch Florian Scherf und Richard Seiderer eine Bewerbung erwägen. Deren Entscheidung wird erst für den Donnerstag erwartet.

Auf die Frage an den Landtagsabgeordneten und stellvertretenden Kreisvorsitzenden Bernhard Seidenath, welchen Stellenwert die Wahl im Oktober für die gesamte CSU im Landkreis hat, sagte er, er rechne mit "keinen großen Auswirkungen". Egal, wer gewinne.

© SZ vom 15.02.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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