Schwabhausen:Die Netzwerkerin

Rektorin

Von Mühldorf am Inn zurück in den Landkreis: Rektorin Irene Fromberger.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Rektorin Irene Fromberger plädiert für die Verflechtung von Schule und Ort sowie die Ganztagsbetreuung

Von Petra Schafflik, Schwabhausen

"Vernetzung ist mir ganz wichtig", sagt Irene Fromberger, 60, die seit August als neue Rektorin die Grundschule Schwabhausen leitet. Die erfahrene Pädagogin tritt die Nachfolge von Nicola Lachner an, die als Schulleiterin an die Volksschule Altomünster wechselte. Fromberger, die nun aus Mühldorf am Inn zurückkehrt in den Landkreis Dachau, wo sie schon bis 2011 viele Jahre an der Volksschule Erdweg tätig war, sieht sich vor allem als Netzwerkerin. Dabei geht es ihr nicht nur darum, dass sich Lehrer und Schüler einbringen ins gesellschaftliche Leben der Gemeinde. Vielmehr soll die Institution Schule sich auch öffnen, mit Veranstaltungen den Ort in die Schule holen.

Jetzt aber galt es für Fromberger erst einmal, den Start ins erste Schuljahr als Rektorin in Schwabhausen zu organisieren. Bei aller Unsicherheit, die es im Vorfeld um die Ganztagsklasse gab, sei mit dem engagierten Team ein reibungsloser, sehr harmonischer Anfang gelungen, sagt sie. "Wir sind wunderbar gestartet."

Zurück in die Region München hat es Fromberger gezogen, als sich hier ein Enkelkind ankündigte. "Ich will nicht eine Großmutter in der Ferne, sondern eine Oma vor Ort sein." Die vakante Schulleitung in Schwabhausen erwies sich als Glücksfall. "Für mich eine Wunschschule, weil ich aus meiner Zeit in Erdweg hier viele Kontakte habe." Und auch für die Schwabhausener Grundschule mit ihrem seit fünf Jahren erfolgreich laufenden Ganztagszug erweist es sich als passgenau, dass Fromberger von der Mühldorfer Grundschule bereits viel Erfahrung mit Ganztagsklassen mitbringt. Dort hat sie als Schulleiterin diese Form des Unterrichts initiiert und ein Konzept entwickelt. Sie ist überzeugt: Ganztagsunterricht an der Grundschule "ist definitiv notwendig und wir sich zunehmend etablieren". In einer Zeit, in der junge Mütter berufstätig bleiben, der Nachwuchs Krippe und Kindergarten bis 17 Uhr besucht, "ist es nur konsequent, dass Ganztag an den Schulen nachgefragt wird".

Kein Zweifel also, dass sie auch in Schwabhausen voll hinter dem Ganztags-Zweig steht. "Die Akzeptanz für diese Schulform wird von Jahr zu Jahr größer", sagt sie. Die Turbulenzen um die diesjährige Ganztagsklasse im ersten Jahrgang, die wochenlang wegen zu geringer Schülerzahlen auf der Kippe stand, haben sich noch vor ihrem Start als Schulleiterin gelegt. Wie im Juli noch von der Vorgängerin geplant, besuchen nun 21 Kinder die Ganztags- und 27 Schüler die Regelklasse.

Am neuen Arbeitsplatz, betont Irene Fromberger, sei sie von Schülern und dem Pädagogenteam herzlich empfangen worden. Große Veränderungen sieht sie erst einmal nicht angesagt. "Die Schule ist sehr gut organisiert, das Kollegium professionell, das läuft alles wunderbar." Dennoch werde sie natürlich ihre Persönlichkeit einbringen, wobei ihr besonders die musikalische Erziehung am Herzen liegt. Und eben die Öffnung und Vernetzung der Schule zum gesellschaftlichen Umfeld.

Nicht absehbar ist, wie stark die Integration von Flüchtlingen die Schule beschäftigen wird. Noch besucht kein Kind aus der örtlichen Asylunterkunft die Schule. Doch sobald junge Flüchtlinge eingeschult werden, sei die Unterstützung des Schulamts zugesagt und das Team vorbereitet. Zudem ist Fromberger überzeugt, dass dann die Schulfamilie, die sie bereits als sehr engagiert erlebt hat, "von einem Tag auf den anderen notwendige Hilfe auf die Beine stellen wird".

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