Schlag gegen Rauschgiftszene:Kiloweise Drogen

Die Polizei überrascht zwei Männer aus Indersdorf und Altomünster bei der Rauschgiftübergabe - und freut sich über einen "Super-Coup". Denn bei den anschließenden Hausdurchsuchungen sahen die Beamten Außergewöhnliches.

Daniela Gorgs

Ein großer Schlag gegen die Rauschgiftszene im Landkreis Dachau ist der Fürstenfeldbrucker Kriminalpolizei gelungen. Drogenfahnder stellten 4,5 Kilogramm Marihuana, 400 Gramm Amphetamin und 300 Gramm Kokain im Wert von etwa 45 000 Euro sicher. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord jetzt nach Abschluss der Vernehmungen mitteilt, überraschten die Fahnder bereits am 5. August bei einer Rauschgiftübergabe zwei Männer im Alter von 26 und 31 Jahren. Polizeisprecher Ulrich Pöpsel bezeichnet die seit wenigstens zehn Jahren größte Rauschgiftsicherstellung in Dachau als "Super-Coup".

Schlag gegen Rauschgiftszene: 4,5 Kilogramm Marihuana, 400 Gramm Amphetamin und 300 Gramm Kokain im Wert von etwa 45 000 Euro stellten die Rauschgiftfahnder sicher.

4,5 Kilogramm Marihuana, 400 Gramm Amphetamin und 300 Gramm Kokain im Wert von etwa 45 000 Euro stellten die Rauschgiftfahnder sicher.

(Foto: pr)

Aufgrund mehrerer anonymer Hinweise war ein 31-jähriger Indersdorfer in das Visier der Fahnder geraten. Am Freitag, 5. August, konnten die Beamten beobachten, wie der Indersdorfer einer anderen Person eine Tasche übergab. Sie kontrollierten daraufhin den Mann, einen 26-Jährigen aus Altomünster, und fanden in der Tasche drei Kilogramm Marihuana und 100 Gramm Kokain.

Hausdurchsuchungen bei den beiden führten zu weiteren Funden. So wurde bei dem 26-Jährigen im Keller des Hauses in Altomünster eine komplette Aufzuchtanlage für Cannabis sichergestellt. Diese bestand aus zwei Aufzuchtzelten, entsprechender Beleuchtung und einer professionellen Anlage zur Be- und Entlüftung. In den Aufzuchtzelten waren elf Cannabispflanzen. Mittlerweile wurde bei der Kripo "geerntet". Dies ergab weitere 120 Gramm Marihuana. Zusätzlich fanden die Polizeibeamten in einem Schrank rund 400 Gramm Amphetamin.

Die Hausdurchsuchung bei dem 31-jährigen Indersdorfer erbrachte weitere 1,5 Kilogramm Marihuana und 200 Gramm Kokain. Wie Polizeisprecher Pöpsel mitteilt, lag das Rauschgift teilweise offen im Zimmer des Indersdorfers im elterlichen Haus herum. Direkt neben dem Rauschgift stellten die Fahnder eine Machete und einen Elektroschocker sicher. In einer Geldbörse im Bett fanden sie 5000 Euro Bargeld. Zudem hatte der Indersdofer zwei Baseballschläger und ein Luftgewehr in seinem Zimmer. Die gesamten Gegenstände wurde von der Polizei beschlagnahmt.

Während der Durchsuchung stießen die Beamten auf den zweiten Sohn, 21 Jahre, der gerade in seinem Zimmer zusammen mit einem 20-jährigen Freund Marihuana konsumierte. In einer Schublade im Wohnzimmer fand die Polizei zudem einen Brocken Haschisch, der dem 54-jährigen Vater gehörte - was Pöpsel mit "reinste Drogenfamilie" kommentiert. Auch auf diese Drei wartet nun ein Strafverfahren wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. Gegen die beiden Haupttäter erließ der Ermittlungsrichter auf Antrag der Staatsanwaltschaft München II Untersuchungshaftbefehl. Sie wurden in eine Justizvollzugsanstalt verbracht.

Dass die Polizei eine derart große Menge sicherstellte, zeigt nach Ansicht des Polizeisprechers die hohe Verfügbarkeit illegaler Drogen "unabhängig davon, ob man sich in einer Großstadt oder in ländlich geprägten Gebieten bewegt".

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: