Röhrmoos:Verträge für Ortsentwicklung sind unterzeichnet

Röhrmoos: Im Norden der Kreisstraße DAH 3 entsteht ein großes Baugebiet, das offiziell "Am Bücherl Weiher" heißt.

Im Norden der Kreisstraße DAH 3 entsteht ein großes Baugebiet, das offiziell "Am Bücherl Weiher" heißt.

(Foto: oh)

Nach einer Debatte von bald 25 Jahren zeichnet sich eine Lösung für das Areal am Rathaus und Bahnhof ab.

Von Wolfgang Eitler, Röhrmoos

Der 11. Februar dürfte eine Art Schicksalstag für die Zukunftspläne von Bürgermeister Dieter Kugler (CSU) werden. An diesem Donnerstag präsentiert er sein Konzept für die Ortsentwicklung von Röhrmoos erstmals der Öffentlichkeit. Wenn er die erhoffte Zustimmung findet, dann zeichnet sich eine Lösung für eine nun schon mehr als 25 Jahre dauernde Debatte darüber ab, wie das Areal am Rathaus, in direkter Nähe zum S-Bahnhof entwickelt wird.

Dieter Kuglers Idee sieht so aus: Nördlich der Kreisstraße DAH 3 entsteht ein Baugebiet mit dem Titel "Am Bücherlweiher" mit ungefähr fünf Hektar. Es gliedert sich in zwei Bauabschnitte. Der erste entspricht dem bereits unter Kuglers Vorgänger Hans Lingl vorgelegten Areal. Dazu kommt noch eines Richtung Riedenzhofen, das für ein Einheimischenmodell vorgesehen ist. Unmittelbar an der Kreisstraße entsteht ein Supermarkt als zentrale Einkaufsmöglichkeit, der an das bestehende Rathaus angrenzt. Rathaus und Supermarkt sollen sich räumlich so ergänzen, dass sich der Parkplatz für Veranstaltungen eignet. Die mehrgeschossigen Gebäude befinden sich ebenfalls in der Nähe des Rathauses. Südlich der Kreisstraße, also dort wo sich der Neubau der Sparkasse, die Metzgerei Forche, die Adlerapotheke und auch die Arztpraxis befinden, entsteht ein weiteres Baugebiet, das sich in den Händen der Gemeinden befindet.

Terrassenartige Gestaltung ist vom Tisch

An dieser Stelle wird es notwendig, auf die bisherigen Pläne einzugehen, die noch unter Kuglers Vorgänger Hans Lingl (Freie Wähler) entstanden waren. Dessen Vorschlag sah einen Kreisverkehr vor, der das gesamte Areal südlich und nördlich der Kreisstraße erschließt. Die Bahnhofsstraße am S-Bahnhof sollte geschlossen werden. Vom Süden her sollte eine terrassenartige Gestaltung entstehen. Lingl wollte also eine Ortsmitte schaffen, welche die Durchgangsstraße mit 8000 Autos täglich integriert - mittels eines Kreisverkehrs und sicherer Übergänge.

Davon hat sich Kugler so gut wie verabschiedet. Den Kreisverkehr hat er verworfen. Die Bahnhofstraße bleibt offen. Die Gründe sind vielfältig. Dabei geht es Kugler nicht nur um gestalterische Fragen, sondern auch um die technische Machbarkeit und die Finanzierbarkeit. Der Kreisverkehr müsste in eine Hanglage eingebaut werden. Bei einer Schließung der Bahnhofstraße stellt sich die Frage, wie viele der Leitungen und Kanäle womöglich verlegt oder zumindest verändert werden müssen. Einen Vorgeschmack darauf erlebte die Rathausverwaltung beim Neubau der Sparkasse südlich der Kreisstraße. Aus Kuglers Sicht hat dieses Bauprojekt den Ausschlag dafür gegeben, dass Lingls Ortsmitte nicht mehr möglich war: "Die Pläne einer terrassenartigen Gliederung des Geländes hinunter zur Straße für den dortigen südlichen Teil waren mit dem Bau der Sparkasse unrealistisch."

Auch ein Einheimischenmodell ist geplant

Kugler bedauert diese Entwicklung nicht. Denn die neuen Pläne haben seiner Ansicht nach mehrere Vorteile. Da ist zunächst die klare Gliederung in zwei Baugebiete. Im Süden der Kreisstraße liegt das der Gemeinde. Im Norden dagegen gehört die geschlossene Fläche von fünf Hektar einer einzigen Eigentümergemeinschaft. Deswegen muss sich die Gemeinde an den Erschließungskosten dort nicht mehr beteiligen. "Und als edles Plus", so Kugler, gibt es noch ein zusätzliches Baugebiet, in dem ein Einheimischenmodell verwirklicht werden soll.

Im Oktober 2015 hatte der Gemeinderat Kuglers Pläne einstimmig in Form eines Zusatzes zum bereits bestehenden städtebaulichen Vertrag zwischen Gemeinde und Eigentümergemeinschaft verabschiedet. Die lässt sich durch eine Rechtsanwaltskanzlei vertreten. Anfang des neuen Jahres haben die Eigentümer den modifizierten Vertrag unterzeichnet. Jetzt kann Kugler in die Öffentlichkeit gehen. Vor der Informationsveranstaltung der Bürger über die Ergebnisse der Verhandlungen und den Beschluss des Gemeinderats betont Bürgermeister Kugler ausdrücklich, dass es sich bei den Plänen "nur um ein Konzept und nicht um einen Bebauungsplan handelt". Dieses Verfahren beginnt erst in Kürze. Ein wesentlicher Bestandteil ist dabei eine rechtlich verpflichtende Bürgerbeteiligung.

Informationsveranstaltung für die Bürger von Röhrmoos zum Baugebiet Am Bücherl Weiher, Donnerstag, 11. Februar, 19.30 Uhr, Haus der Vereine.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: