Reden wir über:Politik und das Leben danach

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Gerda Hasselfeldt ist nun die erste Frau an der Spitze des DRK

Interview von Felix Wendler, Dachau

Seit Anfang Dezember ist sie die neue Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Bekannt ist Gerda Hasselfeldt den meisten aber eher als CSU-Bundestagsabgeordnete. 30 Jahre lang war die Politikerin für ihren Wahlkreis Fürstenfeldbruck-Dachau in Berlin aktiv und holte bei jeder Wiederwahl das Direktmandat. In den vergangenen sechs Jahren führte sie die CSU-Landesgruppe als Vorsitzende an und zwischen 2005 und 2011 war sie Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages. Im Herbst hat sich die 67-Jährige nun aus der Politik zurückgezogen. Doch sie ist weiter aktiv. Ihr erster Besuch als Präsidentin des DRK - übrigens als erste Frau in dieser Spitzenposition - führte sie nun in die alte Heimat nach Dachau.

SZ: Wie haben Sie die Umstellung und die ersten Tage in ihrer neuen Funktion erlebt?

Gerda Hasselfeldt: Die Umstellung lief ganz gut. Neben vielen Gesprächen im DRK-Generalsekretariat in Berlin war eine meiner ersten Amtshandlungen der Empfang auf der Ludwig-Thoma-Wiese hier in Dachau. Ich kann nur sagen: Ich fühle mich in meiner neuen ehrenamtlichen Tätigkeit als DRK-Präsidentin sehr wohl und bin sehr glücklich.

Wo sehen Sie die größten Unterschiede zwischen der politischen Arbeit und der Tätigkeit für einen Wohlfahrtsverband?

Die Unterschiede sind grundlegend. Die Politik trifft die Entscheidungen - die Wohlfahrtsverbände müssen sie umsetzen oder zumindest mit ihren Folgen leben. Das gilt zum Beispiel für die Flüchtlingspolitik, aber auch für den gesamten Bereich der Pflege oder für den Katastrophenschutz.

Vermissen Sie eigentlich die Arbeit in der Politik?

Ich habe dem Deutschen Bundestag 30 Jahre lang angehört und in dieser Zeit zahlreiche politische Spitzenämter bekleidet. Aber für mich war immer klar, dass ich irgendwann mein Abgeordnetenmandat aufgeben werde. Die Bundestagswahl 2017 war auch der richtige Zeitpunkt dafür. Natürlich werde ich das politische Geschehen weiterhin aufmerksam beobachten, das kann ja nach so langem Engagement in der Politik auch gar nicht anders sein. Aber für mich hat jetzt ein völlig neuer Lebensabschnitt begonnen.

Und wie beurteilen Sie die Machtkämpfe in der CSU jetzt und die immer noch offene Frage nach der neuen Regierungskoalition?

Der Parteitag hat gezeigt: Die CSU ist zur bekannten Stärke und Geschlossenheit zurückgekehrt.

© SZ vom 23.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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