Reden wir über:Neueintritte bei der SPD

Bundestags-Podium

Michael Schrodi sagt, dass die neuen Mitglieder aktiv sein wollen.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Bundestagskandidat Michael Schrodi hat jetzt 1200 Mitstreiter

Interview von Andreas Ostermeier

Trotz sinkender Umfragewerte vermelden die Sozialdemokraten in den Landkreisen Dachau und Fürstenfeldbruck einen stetigen Zuwachs an Mitgliedern. Mehr als 500 Bewohner des Landkreises Dachau und mehr als 700 im Landkreis Fürstenfeldbruck besitzen nun ein SPD-Parteibuch. In Dachau gibt es viele Eintritte von Menschen unter 35, hier verzeichnen die Jusos bereits seit vergangenem Jahr Zuwächse. Das ist wichtig für die Partei: die Hälfte der Mitglieder im Landkreis Dachau sind älter als 60 Jahre. Aber auch 80-Jährige sind unter den Neumitgliedern. Das teilen der Dachauer Landtagsabgeordnete Martin Güll und Michael Schrodi, Bundestagskandidat für Dachau und Fürstenfeldbruck, () mit. Die SZ befragte Schrodi zu den unterschiedlichen Trends bei Umfragen und Neuanmeldungen.

SZ: Die SPD hat in Ihren beiden Wahlkreisen auf insgesamt mehr als 1200 Mitglieder zugelegt. Ist das noch der Schulz-Effekt?

Michael Schrodi: Ich denke, es gibt zwei Ursachen. Wir haben den Kanzlerkandidaten Martin Schulz und seit März eine Mitgliederkampagne im Landkreis. Allein seit Jahresbeginn haben wir 40 bis 45 neue Mitglieder im Landkreis Fürstenfeldbruck und 25 im Landkreis Dachau gewinnen können. Es gibt eine Aufbruchstimmung für die SPD.

Schaut man sich die Umfragewerte an, kann von einer Aufbruchstimmung für die Sozialdemokraten aber keine Rede sein.

Ich habe schon, als die Umfragewerte nach der Nominierung von Martin Schulz in die Höhe gingen, davor gewarnt, auf sie viel zu geben. Umfragewerte können schnell kippen. Das zeigt auch das Beispiel Nordrhein-Westfalen. Es geht um langfristige Entwicklungen. Die Leute gehen zur SPD, das bedeutet doch, dass Martin Schulz und unsere Themen Zustimmung bekommen.

700 Mitglieder im Landkreis Fürstenfeldbruck und 500 in Dachau sind kein Rekordwert. Solche Mitgliederzahlen hatte die SPD früher auch schon erreicht.

Vor vier oder fünf Jahren haben wir die derzeitigen Zahlen unterschritten. Beide großen Parteien haben ja über Jahre hinweg Mitglieder verloren. Jetzt gewinnen wir wieder dazu. Im vergangenen Jahr sind im Landkreis Fürstenfeldbruck 60 Mitglieder neu dazugekommen.

Was können alte und neue Mitglieder tun, damit die Zustimmung zur SPD bis zur Bundestagswahl steigt?

Die neuen Mitglieder wollen aktiv sein. Wir müssen sie einbinden in Wahlkampfteams, die Flyer verteilen und mit den Bürgern diskutieren. Die Wähler alle anzusprechen, das kann ein Spitzenkandidat nicht leisten, das müssen wir tun.

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