Reden wir über:Bayerns Bierkönigin

Reden wir über: Stephanie Kleesattel will bayerische Bierkönigin werden.

Stephanie Kleesattel will bayerische Bierkönigin werden.

(Foto: pr)

Stephanie Kleesattel greift nach der Krone

interview Von Julian Erbersdobler

Sie ist 24 Jahre jung, liest viel und verbringt gerne Zeit mit ihrem Hund. So weit, so normal. Ihr Alltag könnte aber am Montagabend in der Alten Kongresshalle München auf den Kopf gestellt werden: Die Unterweikertshoferin Stephanie Kleesattel (Foto: oh) will bayerische Bierkönigin werden. Und ihre Chancen stehen nicht schlecht, sie ist in der Finalrunde: Zwei Dirndl und eine Bierverkostung von der Krone entfernt.

SZ: Frau Kleesattel, Sie wollen Bierkönigin werden. Warum?

Stephanie Kleesattel: Die Idee, sich dafür zu bewerben, kam eigentlich gar nicht von mir. Das war ein Spezl, den ich schon sehr lange kenne. Und er weiß auch, dass ich nicht nur das bayerische Bier liebe, sondern auch das Brauchtum und alles, was dazugehört. Mir ist die Gemütlichkeit zum Beispiel besonders wichtig.

Was fällt in den Aufgabenbereich einer Bierkönigin?

Sie repräsentiert das bayerische Bier und die Brauereien national und international. Und das ist auch keine Spaß-Königin, bei der es nur um das Saufen geht. Man wird sehr viel unterwegs sein, zum Beispiel auch auf dem Gäubodenfest. Als Zuckerl darf die neue Bierkönigin sogar in die USA zum Beer World Cup fliegen, um Bayern zu vertreten. Sie sollte also mehrere Sprachen können und natürlich auch redegewandt sein.

Klingt interessant. Und wie haben sie sich dafür beworben?

In der ersten Runde gab es eine schriftliche Bewerbung, also einen Fragebogen, den man ausfüllen musste. Die 24 besten Kandidatinnen wurden von einer Jury ausgewählt und zum Casting nach München eingeladen. Da ging es dann zum Beispiel darum, wie das perfekte Dirndl aussehen muss. Und das kann man so pauschal nicht sagen. Es kommt immer auf den Typ und die Ausstrahlung an. Im Finale entscheidet dann jeweils zu einem Drittel die Jury, das Publikum im Saal und das Online-Voting.

Hört sich ein bisschen nach Heidi Klums Modelshow an.

Nein, das kann man nicht miteinander vergleichen. Das Aussehen spielt bei der Wahl zur Bierkönigin keine so große Rolle, sondern Natürlichkeit. Es geht darum, wer Bayern am besten repräsentieren kann. Und wer erwachsen und reif genug ist, um sich auch mit Persönlichkeiten wie Horst Seehofer adäquat zu unterhalten. Darum geht es bei Germany's Next Topmodel wohl eher weniger. Natürlich sollte auch eine gewisse Affinität zum Bier und dem bayerischen Lebensgefühl gegeben sein. Wir durften sogar an einem Bierseminar teilnehmen.

Was macht denn für Sie das bayerische Lebensgefühl aus?

Gemütlich, auch gerne mit einem Bier, im Biergarten zusammenzusitzen und über Gott und die Welt zu debattieren. Das kann dann auch mal bis in die Morgenstunden gehen.

Könige haben ja in Bayern eine lange Tradition. Wenn Sie politisch etwas verändern könnten, was wäre das?

Dazu sage ich besser nichts.

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