Polizei Dachau:Deutlich mehr Wohnungseinbrüche

Die Zahl der Straftaten im Landkreis ist 2011 insgesamt um 6,8 Prozent gestiegen - die Polizei hält Dachau dennoch für sicher.

Walter Gierlich

Im Jahr 2011 sind im Landkreis Dachau insgesamt 5643 Straftaten begangen worden. Das ist im Vergleich zu 2010 ein Anstieg um 360 Fälle oder 6,8 Prozent, wie die Polizeiinspektion Dachau bei der Vorlage der Kriminalstatistik mitteilte. Allerdings habe man diese Zunahme nach dem Rückgang der Deliktzahlen 2010 erwartet, zumal die Bevölkerung im Landkreis seit Jahren stetig ansteigt, erklärte Polizeisprecher Michael Richter. Er kann allerdings auch Erfreuliches melden: Die Aufklärungsquote, die 2010 bei 55 Prozent lag, ist auf 56,3 Prozent gestiegen. Positiv auch: 2011 gab es drei Tötungsdelikte im Landkreis, 2010 waren es noch vier gewesen.

Polizei Dachau: Die Dachauer Polizei verschäft offenbar ihre Geschwindigkeitskontrollen.

Die Dachauer Polizei verschäft offenbar ihre Geschwindigkeitskontrollen.

(Foto: Toni Heigl)

Trotz des Anstiegs der Fallzahlen bezeichnet Polizeisprecher Richter Dachau als sicherem Landkreis. Als Indiz gilt ihm, dass im vergangenen Jahr in Dachau mit 4077 Delikten je 100 000 Einwohner deutlich weniger Straftaten begangen wurden als im Durchschnitt des gesamten Freistaats, der bei 4969 liegt.

Den höchsten Anstieg unter allen Straftaten verzeichnet die Dachauer Polizei bei Einbruchsdiebstählen aus Wohnungen. Hier gab einen Anstieg um 30 auf insgesamt 83 Taten im Vergleich zu 2010. Das ist laut Richter ein Anstieg um 56,6 Prozent. Die Polizei versucht laut Richter diesem negativen Trend mit geeigneten Fahndungskonzepten und verstärkter Mithilfe der Bevölkerung entgegenzuwirken. Erste Erfolge konnte die Polizei dank der Mitwirkung aufmerksamer Nachbarn bereits erzielen, etwa als sie Ende Februar ein junges Einbrecherquartett, das seit Mai 2011 Diebstähle begangen hatte, in Petershausen auf frischer Tat festnahm. Doch, liegt der Schwerpunkt dieser Delikte im städtischen Bereich - in Dachau und Karlsfeld.

Als positives Zeichen und Erfolg der Sicherheitsbeamten sieht es der Polizeisprecher, dass die sogenannte Straßenkriminalität deutlich rückläufig ist: 250 Raubüberfälle, gefährliche Körperverletzungen und Autodiebstähle weniger habe es im Vorjahr gegeben im Vergleich zu 2010. Das macht ein Minus von 17,9 Prozent. Diese positive Entwicklung ist in Richters Augen umso auffälliger, als "die einfachen Körperverletzungen um 78 Fälle (plus 19,5 Prozent) und die Beleidigungen um 47 Fälle (plus 20,9 Prozent) zunahmen". Zumal der Polizeisprecher erstaunt feststellen musste: "Diese Steigerung deckt sich nicht mit der Veranstaltungslage im vergangenen Jahr, denn gerade die Großveranstaltungen, wie zum Beispiel das Dachauer Volksfest mit circa 300 000 Besuchern, verliefen überwiegend friedlich und ohne größere Sicherheitsstörungen." Ursache für den Anstieg könnte nach Meinung Richters "auch ein geändertes Anzeigeverhalten in der Bevölkerung" sein, die zum einen den Weg zur Polizei nicht scheue, zum andern bisweilen Anzeige in Fällen erstatte, "über die man früher vielleicht hinweggesehen hatte".

Ein weiterer Bereich, in dem die Polizei im Jahr 2011 einen deutlichen Zuwachs an Straftaten registrierte, sind Betrugsdelikte. Im Vergleich zu 2010 wurden laut Kriminalstatistik 101 Fälle mehr angezeigt. Gerade hier müsse die Bevölkerung besonders aufmerksam sein. "Hohe Gewinnversprechungen sollten generell vorsichtig betrachtet werden", mahnte Michael Richter. Zwar verliefen Geschäfte über das Internet in der regel problemlos, doch rät der Polizeisprecher dabei zu geeigneten Sicherheitsvorkehrungen.

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