Pfaffenhofen/Glonn:Skeptische Nachbarn

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Pfaffenhofener Gemeinderat diskutiert über die geplante Nordumfahrung von Odelzhausen

Es wird das verkehrstechnische Großprojekt im Westen des Landkreises: die "Nordumfahrung" Odelzhausens. Die Staatsstraße 2052 soll dabei - von Pfaffenhofen kommend - westlich am Odelzhausener Ortsteil Höfa vorbei zu einer neuen Auffahrt auf die Bundesautobahn A 8 bei Hadersried führen. Indes, die Skepsis ist allenthalben groß. Zum Beispiel bei den Nachbarn in Pfaffenhofen an der Glonn. Der Gemeinderat der kleinen Kommune diskutierte nun die Odelzhausener Pläne im Rahmen des Beteiligungsverfahrens zur Änderung des Odelzhausener Flächennutzungsplans.

Klaus Reindl (AWG), Jahre lang Sprecher des ADAC, war sich sicher: "Auf eine zweite Auffahrt zur A 8 wird sich die Bundesautobahnbehörde nie einlassen." Der Grund: Der Abstand zur bestehenden Auffahrt sei zu klein, das Unfallrisiko zu hoch. Zudem wisse man aus unzähligen Untersuchungen, dass sich Autofahrer immer den kürzesten Weg suchten, so Reindl. "Der Verkehr, der aus Mering kommt, wird weiterhin durch Odelzhausen fließen", prophezeite der frühere ADAC-Mann. Pfaffenhofens Bürgermeister Helmut Zech (CSU) wiederholte nur kurz seine schon oft geäußerte Position: "Das einzig Vernünftige wäre eine Südumgehung zum Odelzhausener Gewerbegebiet gewesen." Wichtiger waren ihm indes die Ausführungsdetails der Nordroute. "Wir müssen darauf achten, dass die neue Straße unsere Möglichkeiten zur Erweiterung des Wagenhofer Gewerbegebiets nicht beeinträchtigt." Zech warnte außerdem davor, die neue und die alte Trasse mittels einer Abbiegespur zu verbinden: "Für Busse und langsame Fahrzeuge ist das ein Problem. Die Verkehrsdichte und die Geschwindigkeiten sind einfach zu hoch, um gefahrlos einbiegen zu können." Entsprechende Erfahrungen habe man am Abzweig nach Wagenhofen gemacht.

Michael Gutmann (CSU) hatte ein weiteres problematisches Areal im Auge: das Umbachtal. Zum einen wegen der dortigen Flora und Fauna - dort leben unter anderem Biber - und zum anderen, weil die Straße von Unterumbach nach Höfa von vielen Kindern als Schulweg genutzt werde. "Deswegen muss dort kreuzungsfrei gebaut werden", forderte der CSU-Gemeinderat. Bürgermeister Zech versprach, sich dafür einzusetzen. Der Pfaffenhofener Rathauschef lobte abschließend die Odelzhausener Nachbarn, garnierte sein Lob jedoch mit einem kleinen Seitenhieb: "Es ist richtig und wichtig, dass Odelzhausen sich auf den Weg macht - und unserem Beispiel folgt."

© SZ vom 14.02.2017 / kram - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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