Sanierung:Petershausen investiert 250 000 Euro in Frauenkirche

Sanierung: Ein Blick in die Frauenkirche hinein reicht, damit auch Laien sehen, was auf die Kollbacher zukommt, die das Gotteshaus sanieren wollen.

Ein Blick in die Frauenkirche hinein reicht, damit auch Laien sehen, was auf die Kollbacher zukommt, die das Gotteshaus sanieren wollen.

(Foto: Förderkreis Frauenkirche)

Das völlig marode Gebäude aus dem 13. Jahrhundert gehört der Gemeinde.

Erst im vergangenen November hat die Gemeinde Petershausen erfahren, wie stark die denkmalgeschützte Frauenkirche in Kollbach geschädigt ist. Die Bausubstanz der 1288 errichteten und 1675 barockisierten Kirche Mariä Geburt ist rundum marode, das ergab ein fundiertes Fachgutachten. Damit das historisch wertvolle Gotteshaus, das im Eigentum der Kommune steht, nicht weiter verfällt, hat der Gemeinderat jetzt gehandelt. Das Gremium befürwortete ein 250 000 Euro teures Sanierungskonzept, das in den kommenden drei Jahren zumindest die gravierenden Schäden beseitigen soll. Für eine vollständige Restaurierung sind in einer zweiten Phase weitere 600 000 Euro nötig.

Zur Frage, wie sich Pfarrgemeinde oder Erzdiözese finanziell an der Renovierung beteiligen, laufen Gespräche, so Bürgermeister Marcel Fath (FW). Zudem wollen sich Bürger für die Kirchensanierung engagieren. Die Kollbacher Gemeinderäte Josef Gerer (CSU) und Josef Mittl (FW) werden auf Anregung von Gerer als "Paten" das Projekt betreuen.

Gemeinde ist in der Pflicht

Es ist durchaus ungewöhnlich, dass eine geweihte Kirche im Besitz einer Kommune ist. Doch weil die Kollbacher Bauern ihr Gotteshaus 1803 während der Säkularisation gekauft und so vor dem drohenden Abbruch gerettet haben, gehört die Kirche seitdem der Gemeinde. Und die, darauf wies Bürgermeister Fath in der Debatte ausdrücklich hin, sei gesetzlich zum Erhalt des Denkmals verpflichtet. "Wir dürfen das Gebäude nicht durch Untätigkeit verfallen lassen." Ein wichtiger Hinweis, denn im Gemeinderat gab es jetzt wie schon im November einzelne kritische Stimmen.

Nach dem Ziel einer Sanierung fragte Margarete Scherbaum (FW). Denn seit langem wird das Gotteshaus, das früher Ziel einer Wallfahrt war, für kirchliche Zwecke nicht mehr genutzt. Tatsächlich sei der Bauzustand auch deshalb so schlecht, weil das Gebäude permanent verschlossen und leer dasteht, bestätigte der Bürgermeister. "Es braucht künftig ein Nutzungskonzept." Doch damit der Dachstuhl nicht einstürzt, kein Regen eindringt und vor allem dem Holzwurm Einhalt geboten wird, müssen umgehend erste Sanierungsschritte angepackt werden. Gegen die Stimmen von Margarete Scherbaum und Hans Scherer (beide FW) votierte der Gemeinderat für das auf drei Jahre gestreckte Paket an Sofortmaßnahmen. Im Gemeindeetat werden die Teilbeträge von 89 000 Euro, 79 000 Euro und 85 000 Euro für 2016 bis 2018 fest eingeplant. Parallel werden weitere Zuschussmöglichkeiten geprüft.

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