Petershausen:Emsige Energiedetektive

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Schüler der Grundschule Petershausen senken in einem Modellversuch den Verbrauch von Strom, Heizöl und Wasser.

Von Petra Schafflik, Petershausen

Klimaschutz fängt im Kleinen an. Die Grundschule Petershausen hat sich deshalb seit November 2009 dafür engagiert, den Energieverbrauch zu minimieren. "Fifty-Fifty" heißt das Projekt, das von der örtlichen Agenda-21-Gruppe angestoßen wurde. Ziel dabei war, nicht nur weniger Strom, Heizöl und Wasser zu verbrauchen und damit die Kosten zu senken. Vielmehr sollten die Schüler Zusammenhänge zwischen eigenem Handeln und Klimawandel erkennen, in thematischen Projekten für dieses Thema sensibilisiert werden und ihre neuen Erkenntnisse auch aus der Schule heraustragen.

Einen Bewusstseinswandel wünschten sich die Initiatoren anzustoßen, der in die Elternhäuser, in die Gemeinde, auf andere Schulen wirken sollte. Als starke Motivation für die Schüler galt die Zusage der Gemeinde, alle Kosteneinsparungen beim Energieverbrauch, die sich aus dem Schulprojekt ergeben, mit der Schule gerecht zu teilen. Im namensgebenden Verhältnis von 50 zu 50 eben. Nun wurde das Projekt offiziell beendet und ein Abschlussbericht dem Gemeinderat präsentiert. Das Resümee könnte positiver nicht sein: Lehrer und Schüler packten sofort nach Projektstart das Energiesparen tatkräftig an. Unter anderem wurden "Energiedetektive" benannt, die in den Klassenzimmern akribisch den Verbrauch erfassten, schaltbare Stecker-Leisten installierten, Heizthermostate herunterdrehten, spezielle Fensterdienste einteilten und strikte Regeln fürs Lüften erarbeitet hatten. Das Konzept ging auf: Enorme Energie-Einsparungen wurden erzielt, die der Schule ein ansehnliches Geldguthaben einbrachte. Mit den Summen wurden gezielt Umweltvorhaben und Klimaschutz-Workshops für die Schüler finanziert.

Auch außerhalb der Gemeinde erzielte das ungewöhnliche Projekt große Anerkennung: 2013 wurde "Fifty-Fifty" mit dem Energiepreis des Landkreises ausgezeichnet. Die Klimaschutzaktion zeitigt auch langfristig Erfolge: Alle Verbrauchswerte sind nicht nur kurzfristig gefallen, sondern auch nach dem offiziellen Projekt-Ende auf dem niedrigen Level geblieben. Nachdem der Energieverbrauch im Schulhaus gesenkt wurde, sind weitere Einsparungen kaum mehr zu erzielen. Zumindest nicht ohne aufwendige Investitionen wie etwa eine Sanierung des Gebäudes. Das war der Grund für Schule wie Gemeinde, das Projekt einzustellen. Doch der Klimaschutz bleibt ein wichtiges Thema für Pädagogen wie Schüler. Dafür garantiert die Gemeinde der Schule weiter jährlich ein Budget von 2500 Euro für Veranstaltungen zu Klimaschutz und Energieerziehung.

© SZ vom 11.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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