Partnerstadt Fondi:Italienisches Ehrenplätzchen

Fondi Park

Die Grünfläche am Ernst-Reuter-Platz in Dachau Ost ist eher unscheinbar, hat aber Symbolkraft, denn nun grünt sie offiziell zum Ruhme der deutsch-italienischen Freundschaft zwischen Dachau und Fondi.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Die Wiese hinter dem Adolf-Hölzel-Haus in Dachau wird zum "Fondi-Park"

Die Stadt Dachau möchte ihrem kleinen süditalienischen Partnerort Fondi zum 20-jährigen Bestehen der Partnerschaft unbedingt ein schönes Geschenk machen. Wie das aber so ist, wenn viele um die schönste Idee für eine gemeinsame Gabe streiten, ist nun ein Kompromiss herausgekommen, der dem Anspruch vielleicht nicht ganz gerecht wird.

Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) schaut gerne zuversichtlich in die Zukunft und wollte der Stadt südlich von Rom einen Platz widmen, den es noch gar nicht gibt - und zwar im Neubaugebiet Augustenfeld. Eine schöne Adresse zum Wohnen und wer weiß, vielleicht auch die eine oder andere öffentliche Nutzung wäre das geworden. In die Zukunft gerichtet soll ja auch die Partnerstadt sein, die längst eine Freundschaft geworden ist. Doch andere Stadtratsmitglieder, die weniger die Zukunft im Blick haben, wollten lieber eine gegenwärtige Lösung und schlugen vor, den Unteren Markt umzubenennen. Problem: Der Untere Markt ist gar keine Adresse, es sei denn für den Maibaum und die Toilettenhäuschen, und warum sollte auch ein Wochenmarkt am Fondiplatz stattfinden statt am Unteren Markt? Weil dort auch Antipasti verkauft werden?

Kurz, auch diese Idee fand keine Mehrheit. Und nun der Kompromiss: Der Platz wird ein Park. Derzeit ist es eher eine Wiese und zwar jene hinter dem Adolf-Hölzel-Haus am Ernst-Reuter-Platz in Dachau Ost. Dass diese Wiese noch ein eher, nun ja, unbeschriebenes Blatt ist, legen ihr die Stadträte zum Vorteil aus. Auf diese Weise kann sie nämlich noch freundschaftlich im Sinne der Partnerschaft und möglicherweise gar im italienischen Stil von den Fondanern mitgestaltet werden. Vielleicht ist sie ein guter Ort für einen Zitronenhain. Der Beschluss erging jedenfalls nun einstimmig. Im August kommt eine Delegation aus Fondi zu Besuch; dieser kann man das Fleckchen Erde dann feierlich vorführen.

Eher ausdauernde Gemüter hatten ja vorgeschlagen, den Italienern einfach erst zum 25-Jährigen einen Platz zu vermachen. Eine echte Piazza mit Häusern und Leben, einer Eisdiele gar. Aber was hätte man dann zum 20-Jährigen schenken sollen? Nun haben die Stadträte fünf Jahre Zeit, über das passende Geschenk zur Silberhochzeit nachzudenken. Vielleicht fällt in Augustenfeld noch eine Straße ab, ein Sträßchen, ein Gässchen. Mal sehen, mit welchem schönen Ort für Dachau sich die Italiener revanchieren.

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