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Einen geschmückten Osterbaum haben noch sehr viele Familien im Landkreis zuhause, manche auch in ihrem Garten...
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... eher unbekannt ist dann aber der Ostergockel. Der kann angeblich zu Ostern Eier legen - aber nur, wenn er saubere Füße hat. Die Mär vom männlichen Huhn geht auch auf vielen Bauernhöfen im Landkreis Dachau um. Bewiesen ist aber nichts.
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Osterbräuche, die nur im Landkreis Dachau vorkommen, gibt es nicht. Es sind aber viele verbreitet, die einen archaisch-heidnischen Ursprung haben. Das gefällt vor allem der katholischen Kirche nicht, aber auch die Ordnungshüter sind oft nur wenig begeistert. Nicht ganz unproblematisch sind zum Beispiel die Judasfeuer, die am Karsamstag an vielen Stellen brennen, wie hier in Bergkirchen an der Bachener Straße.
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Auch in der Freinacht zu Ostersonntag wird viel Unfug getrieben. "Da schießen viele übers Ziel hinaus. Da geht es häufig um die Frage: Ist es noch Brauchtum oder schon Vandalismus", sagt Dachaus Kreisheimatpfleger Norbert Göttler.
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Auf die Tradition der Kirche hingegen gehen die Palmbuschen zurück, die für den Einzug Jesu in Jerusalem stehen. Allerdings gibt es eine heidnische Variante, die auch auf den Bauernhöfen im Landkreis gepflegt wird: Die Kühe bekommen geweihte Palmkätzchen zum Fressen, die Schalen geweihter Eier dienen Hühnern als Futter. Das soll die Fruchtbarkeit der Tiere magisch erhöhen.
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Für Menschen gelten oftmals strenge Nahrungsvorschriften zu Ostern: Am Gründonnerstag kommt auf vielen Bauernhöfen eine Grünsuppe mit Kräutern auf den Tisch, am Karfreitag meist Fisch.
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Der Karfreitag gilt in der kirchlichen Tradition als "stiller Tag" - weshalb auch keine Glocken erklingen dürfen. Ersatzweise benutzen die Ministranten Ratschen oder Klappen im Gottesdienst.
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Auch das "Oarbetteln" gibt es im Landkreis Dachau noch. Dabei erbitten junge Burschen bunte Eier von Mädchen, auf die sie ein Auge geworfen haben. Vor allem spechten sie auf rote Eier - das nämlich bedeutet, dass die Angebetete grundsätzlich Interesse hat und derjenige zum Fensterln wiederkommen darf. Bei der Prozedur ist oftmals Alkohol im Spiel. Das sieht, so erklärt Dachaus Kreisheimatpfleger Norbert Göttler, die Kirche gar nicht so gerne: Wer am nächsten Tag einen Kater hat, geht nicht in den Gottesdienst.
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Am Ostersonntag weiht der Pfarrer nach dem Gottesdienst Fleisch, Brot und Eier. Diese Nahrungsmittel müssen die Gläubigen natürlich selbst mitbringen.
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Zum Brauchtum am Ostersonntag gehören auch Spiele, die vereinzelt im Landkreis gepflegt werden, das Eierpecken zum Beispiel. Hier werden zwei Eier aneinandergeschlagen. Derjenige, dessen Ei den Wettbewerb heil übersteht, hat gewonnen und darf das Ei des Gegners behalten. "Es geht darum, seine Eier zu vermehren. Die waren früher ein wertvolles Gut", sagt Kreisheimatpfleger Norbert Göttler.
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Die Großberghofener haben einen besonderen Brauch: Sie schmücken jedes Jahr zu Ostern ihren Brunnen.
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Im Huttermuseum in Großberghofen bei Erdweg gibt es ein Heiliges Grab. Früher wechselten sich die Großberghofener während der gesamten Passionswoche streng eingeteilt nach Bauernhöfen im ewigen Gebet ab. Nach jeder Stunde küssten die Betenden den Korpus des Kruzifixes. Sie nannten diesen Ritus ironisch "das Himmelvaterschmatzen". Heute macht das niemand mehr.