Olching /Dachau:Zuversicht bei der SPD

Bundeswahlkonferenz bestimmt Michael Schrodi zum Vorsitzenden

Von Karl-Wilhelm Götte, Olching /Dachau

Beim Tagesordnungspunkt "Bericht aus Berlin" ging Michael Schrodi im Vereinsheim des SC Olching ans Mikrofon. Vorgesehen für die politische Berichterstattung aus der Hauptstadt war eigentlich der Münchner SPD-Bundestagsabgeordnete Florian Post, doch der war verhindert. Für ihn übernahm Schrodi die politische Einschätzung der Lage. "Das ist natürlich kein Bericht aus Berlin", sagte der Olchinger und fügte dann selbstbewusst hinzu: "Das holen wir 2017 nach." Damit meinte er die Bundestagswahlen im Herbst 2017 und seine erneute Kandidatur im Bundeswahlkreis Dachau-Fürstenfeldbruck für die SPD. Dass Schrodi wieder Kandidat sein wird, steht so gut wie fest. Eine Art Vorentscheidung fiel in Olching bei der Wahl des neuen Vorstandes der SPD-Bundeswahlkreiskonferenz (BWK) Dachau-Fürstenfeldbruck. Schrodi wurde von den Delegierten zum Vorsitzenden gewählt; seine Nominierung zum Bundestagskandidaten soll am 21. Juli erfolgen.

Die Neuwahl des BWK-Vorstandes war notwendig geworden, weil Germering aus dem Wahlkreis ausgeschieden ist und zukünftig mit den Landkreisen Starnberg und Landsberg einen neuen Wahlkreis bildet. Dafür kam im Wahlkreis Dachau-Fürstenfeldbruck, der die neue Nummer 215 trägt, Petershausen hinzu. Die Vorstände der SPD-Unterbezirke aus beiden Landkreisen hatten sich bereits im April einmütig für die erneute Kandidatur Schrodis ausgesprochen. Auch die Delegierten der BWK stellten sich in geheimer Abstimmung geschlossen hinter den Gymnasiallehrer. Er bekam 35 von 35 Delegiertenstimmen. Eingeladen waren allerdings 62 Delegierte aus den Landkreisen Dachau und Fürstenfeldbruck gewesen, 27 von ihnen glänzten durch Abwesenheit.

Die SPD hat es eilig mit der Nominierung Schrodis. Sie drückt auch deshalb aufs Tempo, um die neue Kandidatenlage zu nutzen. Die Meldung, dass die CSU-Abgeordnete Gerda Hasselfeldt nicht mehr kandieren wird, hat Schrodis Ehrgeiz angestachelt. "Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass der CSU-Kandidat oder Kandidatin gewählt wird", schätzte der 38-jährige SPD-Politiker, der 2013 noch deutlich gegen Hasselfeldt unterlag, die Lage für die nächste Bundestagswahl günstiger für sich ein. "Das Rennen ist offen. Wir wollen die Zeit nutzen", so der ehemalige Fußballer des FC Pipinsried, "um erste Gespräche mit den Bürgern zu führen". Dafür hat die SPD jetzt einen zehnköpfigen BWK-Vorstand gewählt. Svenja Bille und Max Eckardt sind Stellvertreter, Kassier wurde Mirko Pötzsch und Schriftführerin Sabine Decker. Beisitzer sind Anja Güll, Manfred Kircher, Martin Eberl und Philipp Heimerl. Die beiden Landkreisvorstände werden durch Martin Güll, MdL, und Peter Falk vertreten.

Michael Schrodi hatte bei seinem "Bericht aus Berlin" schon einmal seine Wahlkampfthemen abgesteckt. Er werde für die SPD versprechen, "dass alle eine Chance bekommen und alle gut leben können." Das könne man nur mit einer von der SPD geführten Bundesregierung erreichen. Die Umfragewerte der Partei würden zwar momentan nur bei 21 bis 22 Prozent liegen, aber er sei trotzdem optimistisch: "Es ist machbar, Mehrheiten für unsere Position zu erringen."

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