Odelzhausen:Schwieriges Spiel

Der SV Odelzhausen hat sechs Wochen Zeit, um Nachfolger für Präsident Grengros und Schatzmeister Stanglmayr zu finden

Von Renate Zauscher, Odelzhausen

Der Sportverein Odelzhausen steht vor großen Problemen: Bei der Jahresversammlung, bei der satzungsgemäß der erste Vorsitzende und der Kassier gewählt werden sollten, fand sich niemand, der bereit gewesen wäre, die Vereinsleitung vom bisherigen Vorsitzenden Ferdinand Grengros zu übernehmen. Grengros hatte im Vorfeld bereits angekündigt, aus gesundheitlichen Gründen für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Der zweite Vorsitzende des Sportvereins, Michael Stangl, hat jetzt kommissarisch die Leitung des SVO übernommen. Binnen der nächsten sechs Wochen muss eine weitere, außerordentliche Mitgliederversammlung mit Neuwahlen stattfinden.

Die Lage des Vereins ist vor allem deshalb prekär, weil nicht nur Ferdinand Grengros sondern auch der bisherige Kassier Herbert Stanglmayr sein Amt niederlegte. Stanglmayr hatte bereits bei seiner Wahl vor zwei Jahren erklärt, dass er, wegen zahlreicher anderer Ehrenämter, nur für eine Wahlperiode zur Verfügung stehen würde. Außerdem ist auch das Amt des Hauptjugendleiters seit längerem vakant.

Noch vor zehn Jahren hat jeder mit angepackt

Im Vorfeld der Jahreshauptversammlung haben zwar laut Ferdinand Grengros Gespräche über seine Nachfolge stattgefunden, die aber letztlich zu keinem Ergebnis geführt hätten. Auch am Wahlabend selber fand sich niemand, der den Vorsitz übernehmen wollte. Grengros ist vom Ausgang der Nachfolgersuche sichtlich enttäuscht, auch wenn er betont, dass er gegenüber dem Verein "keinen Groll" hege. Die Schwierigkeiten, Menschen zu finden, die bereit seien, im Rahmen eines Ehrenamts Verantwortung zu übernehmen, nähmen ganz offensichtlich zu: Selbst die Suche nach Ableitungsleitern sei zunehmend schwieriger geworden. Hier handle es sich offensichtlich um eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung, glaubt Grengros: "Noch vor zehn Jahren war das ganz anders - da hat jeder mit angepackt". Grengros hat die Leitung des SVO 2002 übernommen, nur kurze Zeit, nachdem er 2001 nach Odelzhausen gezogen war. Seit fünf Jahren ist er im Ruhestand: "Sonst", sagt er, "hätte ich diese Arbeit gar nicht geschafft", zumal ja noch andere Aufgaben als nur die des ersten Vorsitzenden zu bewältigen gewesen seien.

"Sportlich stehen wir gut da"

In den 14 Jahren seiner Vereinsleitung ist dem im Rheinland aufgewachsenen 66-jährigen Grengros vieles gelungen. Zunächst, so berichtet er rückblickend, sei es darum gegangen, "den Verein zu stabilisieren und weiter nach vorne zu bringen". Ein drittes Fußballfeld ist in dieser Zeit angelegt worden, ebenso ein Beachvolleyballfeld. "Sportlich stehen wird gut da", sagt Grengros über den Zustand des rund 750 Mitglieder starken Vereins. Allein 210 Kinder nähmen beispielsweise am Eltern-Kind-Turnen teil. Außerdem gebe es ein breites Angebot in weiteren Sportarten, das neben Fußball auch Tennis und Badminton, Volleyball und Möglichkeiten für Stockschützen umfasst.

Bürgermeister Markus Trinkl (parteifrei) , der bis zur Wahl 2014 selbst das Amt des Kassiers im SVO inne hatte und bei der gut besuchten Jahreshauptversammlung als Wahlleiter fungierte, äußerte sich zunächst sehr besorgt über die Zukunft des Vereins. Mittlerweile ist er optimistischer: Er werde sich in die Gespräche, die jetzt zu führen seien, aktiv mit einbringen, sagt Trinkl. Dabei werde es nicht nur darum gehen, einen Nachfolger für Ferdinand Grengros zu finden: "Ein ganzes Team muss die Leitung des Vereins in die Hand nehmen." Trinkl hofft, dass die Suche nach solch einem Team zuletzt doch noch Erfolg haben wird.

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