Odelzhausen: Realschüler besuchen Flüchtlinge

Odelzhausen: Odelzhausener Schüler und Flüchtlinge fanden rasch gemeinsame Themen - zum Beispiel Fußball.

Odelzhausener Schüler und Flüchtlinge fanden rasch gemeinsame Themen - zum Beispiel Fußball.

(Foto: Zauscher)

Die Begegnung war nur kurz, bewirkt hat sie offenbar trotzdem einiges.

"Spielt ihr gern Fußball? Und kennt ihr den FC Bayern? Und woher kommt ihr eigentlich?" Zwischen den Odelzhausener Realschülern und -schülerinnen, die die eben erst angekommenen Flüchtlinge im Odelzhausener Containerdorf besucht haben, gab es schnell gemeinsame Themen. Natürlich war da anfangs etwas Schüchternheit vor allem auf Seiten der Jugendlichen. Nach einem sehr herzlichen Empfang aber durch die jungen Männer, die nun seit zwei Wochen in der Gemeinde leben, legte die sich sehr rasch.

Die 28 Mädchen und Buben waren mit Geschenken gekommen: selbst gebackenen Plätzchen und "Posttaschen", die während der dreiwöchigen Vorbereitungsphase des Besuchs gebastelt worden waren. Letztere sind als "Briefkästen" gedacht, in der die Post für jeden einzelnen Bewohner gesteckt werden kann.

Flüchtlinge aus zehn Ländern

Mit dem Projekt sollte deutlich gemacht werden, "dass wir zusammengehören, dass wir eine Gemeinschaft sind", sagte Anette Schalk, die Leiterin der Realschule Odelzhausen, die zusammen mit den Schülern und mit der Verbindungslehrkraft Nelli Mai gekommen war.

Annerose Stanglmayr, eine der beiden Sprecherinnen des Helferkreises, stellte die Bewohner des Containerdorfs vor, die aus rund zehn verschiedenen Ländern kommen, aus Nigeria, Somalia, dem Senegal und Sierra Leone, Syrien, Afghanistan und Pakistan, Mali oder auch Russland und der Türkei. "Es geht uns um Begegnung", sagte sie, "darum, möglichst viele Menschen im Ort in die Begegnung mit den neuen Mitbürgern mit einzubeziehen". Über das Schulprojekt seien auch die Eltern eingebunden, die Spenden für die Flüchtlinge gesammelt hatten.

"Man hat jetzt ein ganz anderes Bild"

Das gegenseitige Kennenlernen war erst einmal nur kurz, hat aber offensichtlich trotzdem schon viel bewirkt. "Ich hatte eigentlich erst einmal ein biss'l Vorurteile", sagt Natascha, 14, aus der 8 b, "die sind jetzt aber weg." Und die gleichaltrige Gianna sagte: "Man hat jetzt ein ganz anderes Bild, die sind wirklich sehr nett". Überrascht war Sarah, 13, dass die jungen Männer "viel mehr verstehen als man denkt" und auch "viel besser Englisch sprechen als wir". Beeindruckt hat die Mädchen und Buben aus der Realschule aber auch, dass einige der Flüchtlinge kaum älter sind als sie selbst: Unter den zumeist Zwanzig- bis Dreißigjährigen sind auch einige 15-Jährige, die zusammen mit einem älteren Verwandten nach Deutschland gekommen sind.

Der Jugendrat Odelzhausen hat die neuen Mitbürger eingeladen, zum Kennenlernen, zum Billardspielen oder einfach zum Reden ins JUZ zu kommen. Ganz sicher aber wird man sich auch beim Sport treffen: So freuen sich Tom, 14, und Eric, 15, aus der 8 a, beide Mitglied in der Fußballmannschaft der Schule, schon auf gemeinsames Kicken.

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