Odelzhausen:Gewaltige Finanzlast

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Schulzweckverband Odelzhausen muss in den kommenden Jahren knapp 20 Millionen Euro für Neubauten stemmen

Von Renate Zauscher, Odelzhausen

Der Zweckverband der Grund- und Mittelschule Odelzhausen muss in den nächsten Jahren gewaltige finanzielle Lasten schultern: Dies ging aus den Zahlen hervor, die der Vorsitzende, der Pfaffenhofener Bürgermeister Helmut Zech, bei der Haushaltsberatung in der jüngsten Verbandssitzung vorlegte. Der Neubau der Grund- und Mittelschule und der Bau einer Realschule, letztere unter Trägerschaft des Landkreises, werden nach einer groben Kostenschätzung zusammen 43,4 Millionen Euro kosten. 17,1 Millionen davon werden vom Landkreis übernommen; 6,4 Millionen sind als Investitionszuweisung vom Freistaat eingeplant. Der Zweckverband als Träger der Grund- und Mittelschule muss nach jetziger Berechnung 19,7 Millionen Euro für das Bauprojekt aufbringen. In den kommenden Jahren werden deshalb Kreditaufnahmen in Höhe von rund 20 Millionen Euro nötig.

Zech teilte in der Sitzung mit, dass das Architekturbüro Spreen-Köhler in Gauting den Auftrag zur Planung der Neubauten erhalten hat. Das Büro werde einen "exakten Zeitplan" für das in zwei Bauabschnitten geplante Vorhaben erstellen und exakte Kosten berechnen. Erst dann werde man über ein detailliertes Finanzierungskonzept entscheiden können.

In diesem Jahr sind zwei Millionen Euro an Planungskosten für beide Gebäude mit einer Gesamtfläche von 8612 Quadratmetern eingeplant, im nächsten Jahr Baukosten mit einem Umfang von 11,2 Millionen. Das Gros der Ausgaben wird voraussichtlich 2017 fällig, weitere Millionenbeträge folgen in den kommenden Jahren. Noch nicht berechnet sind die Kosten für den Abbruch des vorhandenen Schulgebäudes. Angesichts des geplanten Großprojekts werden andere Vorhaben wie die Neugestaltung des Pausenhofs, die Modernisierung des Verkehrsübungsplatzes, weitere Brandschutzmaßnahmen oder der Bau eines Kreisverkehrs an der Schule zumindest fürs Erste gestoppt.

Wegen der gewaltigen Kosten, die auf den Zweckverband zukommen, wurde bereits im Vorjahr die Umlage, welche die Mitgliedsgemeinden zahlen müssen, von 1600 auf 2400 Euro pro Schüler angehoben. In diesem Jahr muss der Zweckverband einen Kredit über 620 000 Euro aufnehmen, der zunächst nur eine Laufzeit von einem Jahr haben soll. Für die Finanzierung der künftig nötigen Gelder wird zum einen eine weitere Anhebung der Umlage notwendig werden, darüber hinaus entweder eine einmalige Investitionszuweisung der Mitgliedsgemeinden oder auch ein langfristiger Kreditvertrag. Denkbar ist auch eine Kombifinanzierung. Hierüber wird laut Zech entschieden, sobald genauere Zahlen vorliegen.

Im Vergleich mit den großen Summen, um die es in den nächsten Jahren gehen wird, nimmt sich der Umfang des diesjährigen Haushalts eher bescheiden aus. Er umfasst im Verwaltungsteil 1,23 Millionen Euro und im Vermögensteil 2,15 Millionen. Der durch sonstige Einnahmen nicht gedeckte Bedarf zur Finanzierung von Ausgaben im Verwaltungshaushalt liegt bei 642 000 Euro, im Vermögenshaushalt bei 514 000 Euro. 482 Schüler besuchen derzeit die Grund- und Mittelschule in Odelzhausen; auf Odelzhausen selbst entfällt mit 241 Schülern ein Umlagebetrag von 578 000 Euro; Sulzemoos mit 144 Schülern muss 345 000 Euro übernehmen und Pfaffenhofen mit 97 Schülern 232 000 Euro.

Die jeweils in einen Verwaltungs- und einen Investitionsteil gesplittete Umlage bildet in beiden Haushaltsbereichen den wichtigsten Posten auf der Einnahmeseite. Bei den Ausgaben schlagen im Investitionshaushalt vor allem die Planungskosten in Höhe von zwei Millionen Euro zu Buche. Von Seiten des Landkreises fließen dabei aber 790 000 Euro für die Planung der Realschule zurück. Im Verwaltungsteil des Haushalts sind die Personalkosten, die 26 Prozent der Ausgaben ausmachen, sowie Unterhalt und Bewirtschaftung des Schulgebäudes mit knapp 18 Prozent die größten Posten.

Der Schuldenstand des Zweckverbands lag Ende 2014 bei nur noch 140 000 Euro. Vor allem durch die geplante Kreditaufnahme wird er bis zum Jahresende auf 690 000 Euro anwachsen. Der Rücklage wurden im Jahr 2015 noch knapp 7000 Euro zugeführt. Bis Ende 2018 aber werden die Rücklagen nach jetziger Rechnung auf nur noch 37 Euro schmelzen.

© SZ vom 25.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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