Odelzhausen:Der Dauerbrenner

Handicap-Radsportler Michael Teuber fährt zu seiner neunten Straßen-Weltmeisterschaft - und will den Titel im Zeitfahren zurück

Von Christine Heumann, Odelzhausen

"Ich bin bereit für den Saisonhöhepunkt", sagt Michael Teuber. Der Handicap-Radsportler aus Odelzhausen fiebert den Straßen-Weltmeisterschaften des Weltradsportverbands UCI im Paracycling entgegen, die vom 28. August bis 1. September in Greenville/USA stattfinden. Für den inkomplett querschnittsgelähmten Sparkassen-Fahrer sind es bereits die neunten Weltmeisterschaften auf der Straße. Nachdem er bei der WM 2013 in Kanada im Straßenrennen und im Einzelzeitfahren Vizeweltmeister wurde, will er nun wieder Gold holen - es wäre der siebzehnte WM-Titel.

Nach einem trainingsintensiven Frühjahr hat Rekordweltmeister Michael Teuber mit einem Weltcupsieg und drei zweiten Plätzen den UCI Gesamtweltcup gewonnen und führt die Weltrangliste an. Allerdings wurde er im letzten Weltcup-Zeitfahren Ende Juli deutlich von seinem Dauerrivalen Juanjo Mendez bezwungen. Der Spanier präsentiert sich Teubers Einschätzung zufolge in dieser Saison stärker als je zuvor. Und nicht zuletzt deshalb hat der 46-jährige Odelzhausener noch einen Gang zugelegt und im August ein hartes dreiwöchiges Trainingsprogramm in Norditalien absolviert, um sich den Feinschliff für die WM zu holen. Deutschlands erfolgreichster Paracycler wähnt sich nun in Top-Form für die Weltmeisterschaften und ist seit dem 25. August mit der Nationalmannschaft in den USA.

Odelzhausen: Zwei Disziplinen, zwei Medaillen: Michael Teuber steckt sich hohe Ziele bei der Straßen-WM in den USA.

Zwei Disziplinen, zwei Medaillen: Michael Teuber steckt sich hohe Ziele bei der Straßen-WM in den USA.

(Foto: oh)

Teubers großes Ziel ist es, den Titel im Einzelzeitfahren, den er bereits sieben Mal gewann, im vergangenen Jahr aber um 76 Hundertstelsekunden an den mittlerweile 50-jährigen Juanjo Mendez verlor, zurückzuerobern. Außerdem rechnet sich der Ausdauerspezialist Medaillenchancen im Straßenrennen aus, zumal er auch in dieser Disziplin bereits vier Mal Weltmeister war.

In Teubers Wettkampfklasse C1 sind neben Mendez und dem Straßenweltmeister Arnoud Nijhuis auch der Berliner Sprintexperte Pierre Senka und der Landshuter Zeitfahrspezialist Erich Winkler am Start. Ebenso wird mit dem Weltcup-Dritten Jaye Milley aus Kanada und seinem Teamkollegen, dem Newcomer Ross Wilson, der ebenfalls einmal Weltcup-Bronze gewann, zu rechnen sein.

"Die erste Saisonhälfte ist für mich mit den Zeitfahrsiegen beim UCI Weltcup in Italien und bei der Deutschen Meisterschaft super gelaufen. Mit meinem langen WM-Trainingslager habe ich jetzt noch mal an Form gewonnen". Sein Hauptziel ist es, den Titel im Zeitfahren zurückzuerobern. Der Kurs des Straßenrennens ist nach Teubers Meinung zwar kurvig, aber nicht besonders bergig, so dass es schwierig werden wird, eine Selektion herbeizuführen. "Wenn es zum Sprint kommt, sind Pierre Senska und Arnoud Nijhuis die Favoriten - aber ich rechne mir dennoch Chancen auf eine zweite Medaille aus."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: