Neue Regelung:Halteverbot in der Bäckerstraße

Pfaffenhofen kämpft gegen Wildparker und errichtet Verbotsschilder

Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung Anregungen und Fragen der Bürger aufgegriffen, die diese bei der Bürgerversammlung geäußert hatten. Mit einigen überraschenden Resultaten. So hatte Roman Radloff die Sinnhaftigkeit der geltenden Rechts-vor-Links-Regelung an der Einmündung des Pfaffenhofener Schmiedwegs in die Weberstraße (samt dazugehörigem Schild) angezweifelt. Die Verwaltung unter Bürgermeister Helmut Zech (CSU) prüfte die Sachlage am Pfaffenhofener Ortseingang und empfahl, den Status quo beizubehalten. Aus zwei Gründen, so Zech: "Durch die Rechts-vor-Links-Regelung müssen die Autofahrer automatisch langsamer fahren." Zudem bestehe schlichtweg kein Bedarf an einer Änderung: "In 14 Jahren hat es an dieser Stelle nur einen Unfall gegeben."

Das sah nicht jeder so. Insbesondere nicht Anwohner Michael Lampl (CSU). Sein Argument: "Die Einmündung des Schmiedwegs ist für Auswärtige nicht zu erkennen." Er plädierte für eine Vorfahrtstraßenregelung. Die Abstimmung ergab ein Patt: Sechs Gemeinderäte lehnten den Verwaltungsvorschlag ab und votierten für die Lampl-Idee, die restlichen Sechs, einschließlich Rathauschef, sahen die Sache genau andersherum. Gemeinderat Andreas Riedlberger fehlte. "Dann vertagen wir das Ganze", beendete Zech die Diskussion.

Leichter fiel es dem Gremium, eine Halteverbotsregelung für die Pfaffenhofener Bäckerstraße auszusprechen. Die kleine Straße wird durch parkende Fahrzeuge schwer passierbar, wie Harald Wörle auf der Bürgerversammlung monierte. Die Gemeinde hatte in den vergangenen zwei Jahren immer wieder auf die Problematik hingewiesen: durch Zettel an den Windschutzscheiben der wild parkenden Autos oder auch mit Hinweisen im Bürgerinformationsheft. Ohne Erfolg. "Wir haben es lange genug im Guten versucht, nun müssen halt die Schilder her", sagte Zech. Diesmal folgte ihm der Gemeinderat. Die Bäckerstraße wird demnächst mit absoluten Halteverbotsschildern ausgestattet, vom Kirchplatz bis zum Ortsausgang Richtung Unterumbach. Außerdem sprach sich der Gemeinderat dafür aus, einer Anregung von Edith Limmer zu folgen und Ruhebänke für Spaziergänger am Sportgelände sowie am Gehweg zwischen Pfaffenhofen und Egenburg aufzustellen. Zech sucht noch weitere Bank-Sponsoren.

Zudem präsentierte der Bürgermeister Beispielrechnungen für die neue Straßenausbaubeitragssatzung Pfaffenhofens - ein heiß diskutiertes Thema in der kleinen Kommune. So müsste zum Beispiel der Besitzer eines 1000-Quadratmeter-Grundstücks, das gewerblich genutzt wird, mit Kosten von rund 5500 Euro rechnen, sofern die Wasserversorgung in seiner Straße ausgebaut wird. Dem Betrag liegt ein Beitragssatz von circa 2,30 Euro pro Längenmeter des Kanals zugrunde. Die Fläche erhöht sich entsprechend des Ausbaus der Gewerbegebäudes. Ein Einfamilienhaus-Eigentümer mit einem Grundstück von 500 Quadratmetern hätte 1500 Euro bei einer entsprechenden Maßnahme zu bezahlen, der Besitzer einer landwirtschaftlichen Fläche von rund einem Hektar dagegen nur 575 Euro.

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