SZ-Wettbewerb:Preis für Haimhausener Schülerzeitung "Der kleine Hai"

Die Grundschüler haben den zweiten Platz beim bayernweiten Blattmacher-Wettbewerb der Süddeutschen Zeitung gewonnen.

Von Tobias Roeske, Haimhausen

Die jungen Redakteure der Schülerzeitung "Der kleine Hai" der Grundschule Haimhausen haben mit ihrer diesjährigen Ausgabe Bemerkenswertes geleistet. Mit ihren 39 auf Hochglanzpapier gedruckten Seiten ist sie nicht nur optisch sehr ansprechend. Auch inhaltlich hat sie vieles zu bieten. Sechs junge Redakteure haben ein Jahr lang Artikel rund um das Thema Erde geschrieben und konnten so die Jury des bayerischen Schülerzeitungswettbewerbs "Blattmacher" überzeugen. Sie belegten den zweiten Platz in der Kategorie Grundschule.

Die Dritt- und Viertklässler sind sichtlich stolz auf ihren Erfolg: "Wir waren sehr aufgeregt bei der Verleihung, aber als wir dann den zweiten Platz gewonnen haben, waren wir überglücklich", sagt der Viertklässler Tobias Tratz, der schon seit zwei Jahren für die Schülerzeitung schreibt.

Leckeres Rezept für Blumenerde

Jeden Dienstag trafen sich die jungen Redakteure mit ihrer Lehrerin Sonja Gudera und verfassten selbstständig Artikel für die diesjährige Ausgabe, die sich vorwiegend mit dem Thema Erde beschäftigt. "In den letzten Ausgaben haben wir ja über die Elemente Feuer und Wasser geschrieben", erklärt Maria Kuffner aus der dritten Klasse. "Nachdem wir Anfang des Schuljahres abgestimmt hatten, entschieden wir uns für das Thema Erde." So verfassten die Schüler zahlreiche sachliche Artikel über den Aufbau der Erde, über die Entstehung von Vulkanen und wie es zu Erdbeben kommt. Die Drittklässler Lukas Habermann und Maria Kuffner beschäftigten sich zusätzlich mit dem Thema Ackerbau. Dazu besuchten sie den Großvater von Habermann und ließen sich erklären, was man dazu alles benötigt.

SZ-Wettbewerb: Luise Walcher, Maria Kuffner, Lukas Habermann, Konrektor Christian Deusel, Robin Schaber, Schulleiterin Cornelia Stock, Sebastian Kohl, Tobias Tratz und Lorenz Fischer (v. li.).

Luise Walcher, Maria Kuffner, Lukas Habermann, Konrektor Christian Deusel, Robin Schaber, Schulleiterin Cornelia Stock, Sebastian Kohl, Tobias Tratz und Lorenz Fischer (v. li.).

(Foto: Toni Heigl)

Aber auch Witze, Rezepte und Geschichten aus dem Schulalltag sind in der Zeitung zu lesen. Dabei beziehen sie sich stets auf das Thema Erde. So haben sie beispielsweise ein Rezept für eine Süßspeise mit dem Namen "Blumenerde" geschrieben und auch die "AG Garten" der Grundschule einen Tag lang begleitet und über deren Arbeit berichtet. Unterstützung erhielten sie außerdem von der Gastautorin Luise Walcher. Die Viertklässlerin hat für das Klassenheft "Kraut und Rüben" eine Geschichte über eine Maus im Weltall geschrieben. "Die hat uns so gut gefallen, dass wir Luise gebeten haben, ihre Geschichte für die Zeitung weiter zu schreiben", erklärt Tobias Tratz. Inzwischen sei sie ein festes Mitglied der Redaktion.

Vor vier Jahren ist "Der kleine Hai" auf Vorschlag der Schüler entstanden. Die Mitglieder der "AG Schreibklub" hatten die Idee, dass sie für ihre Mitschüler Artikel schreiben könnten. So gründeten sie zusammen mit Schulleiterin Cornelia Stock im Jahr 2012 die Schülerzeitung. Mit großem Erfolg, wie sich herausstellt: Bereits zum dritten Mal hat die Schülerzeitung der Grundschule beim "Blattmacher" einen Preis gewonnen. Der Wettbewerb wurde in diesem Jahr zum elften Mal von der Süddeutschen Zeitung in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Kultusministerium und der Hypovereinsbank ausgerichtet.

SZ-Wettbewerb: Das Titelbild der diesjährigen Ausgabe der Schülerzeitung "Der kleine Hai".

Das Titelbild der diesjährigen Ausgabe der Schülerzeitung "Der kleine Hai".

(Foto: Toni Heigl)

Die Dritt- und Viertklässler in der AG Schreibklub gestalten die Zeitung wie richtige Journalisten: Dienstags treffen sie sich zu einer Konferenz mit der Lehrerin Sonja Gudera und beratschlagen, welcher Redakteur sich mit welchem Thema befassen soll. "Danach nutzen wir Bücher und das Internet, um zu recherchieren", erzählt Maria Kuffner. Anschließend schreiben sie eigenständig Artikel, die erst am Ende von Gudera korrigiert werden. "Meistens arbeiten wir in Zweierteams, da macht das Arbeiten einfach mehr Spaß", erklärt Lukas Habermann.

Auch bei schulinternen Veranstaltungen sind die jungen Redakteure anwesend und berichten im Anschluss darüber. So auch bei einem Witze-Abend in der Aula der Schule: "Wir haben zugehört und die Witze aufgeschrieben, die wir besonders lustig fanden", sagt Tobias Tratz. Die besten seien nun in der Zeitung zu lesen. Für das Layout und die Produktion ist Sonja Gudera zuständig. Die Lehrerin übernahm in diesem Jahr zum ersten Mal die Leitung der Schülerzeitung, befindet sich derzeit jedoch in Mutterschutz. Schulleiterin Cornelia Stock erklärt: "Für die leitende Lehrkraft ist es ein immenser Aufwand, die Zeitung zu entwerfen und alles zu koordinieren." Umso schöner sei es, dass die Ausgabe so gelungen ist.

Ohne Sponsoren geht es nicht

Leider sei eine so hochwertige Schülerzeitung nicht billig. "Da wir viele Fotos in der Zeitung haben und sie auf Hochglanzpapier gedruckt ist, geben wir mehr Geld aus, als wir einnehmen." Die Schule sei deshalb auf Sponsoren angewiesen. Der Erfolg beim "Blattmacher" helfe der Schülerzeitung enorm. "Mit den 300 Euro können wir möglicherweise die nächste Ausgabe finanzieren", sagt die Schulleiterin.

Doch nicht nur für die Lehrer bedeutet so ein Projekt viel Arbeit. Auch die Schüler haben Freizeit geopfert. "Eine Schulstunde pro Woche ist ziemlich wenig und die Schüler bekommen oft nicht alle Texte fertig", erklärt Stock. Die Grundschüler haben sich häufig nachmittags getroffen. "Wenn man eine Arbeit findet, die einem Spaß macht und die man auch noch mit Freunden zusammen machen kann, ist es ja eigentlich keine Arbeit mehr", sagt Maria Kuffner.

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