Nach zehn Jahren:Die FDP ist zurück

FDP Ortsverein

Schriftführer Franz Koppold (von links), Vorsitzender Andreas Schmohl und sein Stellvertreter Thomas Niethammer führen den FDP-Ortsverband.

(Foto: Niels Jørgensen)

Die Liberalen gründen in Karlsfeld einen Ortsverband und wollen in der Gemeindepolitik kräftig mitmischen

Von Christiane Bracht, Karlsfeld

Die FDP in Karlsfeld ist voller Tatendrang. Jetzt gründete sie nach etwa zehn Jahren Dornröschenschlaf den Ortsverband wieder. Der 46-jährige Andreas Schmohl wird ihn leiten. An seiner Seite steht der 36-jährige Unfallchirurg Thomas Niethammer und um die Protokolle kümmert sich fortan Franz Koppold, 64 Jahre alt. Koppold war schon in früheren Vorständen der FDP Karlsfeld aktiv und kennt sich bestens im Ort aus. Als Schwerpunkt ihrer Tätigkeit schweben den Liberalen die Themen Verkehr und Finanzen vor. "Es fehlt ein Gesamtkonzept", mahnte Schmohl an.

Karlsfeld sei auf die Zusammenarbeit mit München angewiesen, denn die Landeshauptstadt werde weiter wachsen. Und wenn in Karlsfeld nicht bald etwas passiere, werde der Ort "im Verkehr ersticken". Konkrete Lösungen haben die Liberalen noch nicht, aber man positionierte sich bei der Gründungsversammlung bereits für einen kurzen Tunnel auf der Münchner Straße, plädierte für den Ausbau des S-Bahn-Nordrings und eventuell einer weiteren S-Bahnhaltestelle. "Wir müssen den öffentlichen Nahverkehr attraktiver machen", forderte Schmohl. Dabei könne man die Probleme auf der Straße nicht getrennt sehen, man müsse immer gleichzeitig auch an Bus- und S-Bahnverbindungen denken. So wollen sich die Liberalen auch für eine Taktverdichtung bei den Bussen einsetzen und dafür, dass die Verbindungen nicht mehr "Zickzack durch den gesamten Ort gehen", sodass man stundenlang unterwegs sei, sondern für direktere Strecken eintreten. Kritik übten Kreisvorsitzender Christian Ludwig Stangl auch an der Tarifstruktur der Münchner Verkehrsbetriebe. Wegen des Preissprungs würden viele Dachauer nach Karlsfeld fahren, stellten dort ihre Autos ab, um dann günstiger mit der S-Bahn nach München zu gelangen. Wenn der Preissprung in Dachau wäre, wären die Straßen in Karlsfeld leerer.

Der Gemeindetat sei ebenfalls aus dem Gleichgewicht geraten: Seit Eon den Ort verlassen habe und immer mehr Kinderbetreuungseinrichtungen gebaut würden, verschärfe sich die Situation jedes Jahr, sagte Schmohl. Außerdem gebe es praktisch keine Flächen mehr für Gewerbegebiete. Die FDP will intensiv über Lösungen nachdenken. Schmohl hat sich vorgenommen, eine Homepage einzurichten, um darüber mit anderen ins Gespräch zu kommen. Außerdem stellt er sich Themenabende sowie ein oder zwei Mal im Monat einen Stammtisch vor, um einen regelmäßigen Austausch mit Bürgern haben zu können.

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