Museum Altomünster:Vorstellungswelten des Barock

Hartmut Riederer, dessen Ausstellung "Kosmos" gerade im Museum Altomünster zu sehen ist, bezeichnet sich als Lebenskünstler. Er malt nicht nur, schauspielert und philosophiert, sondern er dichtet auch. Am Freitag, 27. Oktober, liest er um 19.30 Uhr im Museumsforum aus seinem Buch "Knabenspielzeug" und den im letzten Jahr veröffentlichten Text "Im Abendlicht". Wie häufig in seinen Texten geht es um die barocke Tradition, die in Bayern noch bis mindestens zum Zweiten Vatikanum spürbar war. Die Texte geben Einblicke in die Vorstellungswelt der im Barock lebenden Vorfahren, wie es früher war, als die Dinge heilig waren. Die Kunde vom sterbenden Gott, die seit Heinrich Heine und Friedrich Nietzsche umging, war in Bayern noch nicht angekommen. Stattdessen feierte "Der Teufel in der Klosterkuchl", so der Titel der Lesung, fröhliche Urständ, und religiöse Visionen beeindrucken die Menschen bis heute. Das Leben als Klosterschüler in den 1950er Jahren, aus heutiger Sicht reflektiert, zeigt, wie sehr die Strömung des Barock sich im 20. Jahrhundert in Bayern fortsetzte.

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