MTU erfüllt Klimapakt:Gewinn für die Umwelt

MTU erfüllt Klimapakt: Statt mit Pflanzenöl wird das Blockheizkraftwerk der MTU nun mit Biomethan befüllt.

Statt mit Pflanzenöl wird das Blockheizkraftwerk der MTU nun mit Biomethan befüllt.

(Foto: OH)

Der Triebwerkhersteller MTU hat sein Blockheizkraftwerk auf Biomethan umgerüstet

Von Christiane Bracht, Karlsfeld

Der Triebwerkhersteller MTU Aero Engines will möglichst umweltfreundlich produzieren. Deshalb hat das Unternehmen schon vor zwölf Jahren ein eigenes Blockheizkraftwerk auf dem Werksgelände errichtet. Damit werden nicht nur die Bürogebäude beheizt, sondern auch Strom für die Produktion von Hochdruckverdichtern und Niederdruckturbinen gewonnen.

Bis vor zwei Jahren lief das Blockheizkraftwerk mit Pflanzenöl, doch dann hat MTU eine neue Technik gefunden, die energieeffizienter und schadstoffärmer funktioniert. Jetzt ist das Blockheizkraftwerk umgerüstet. Es wird nun mit Biomethan betrieben und verringert den Kohlendioxidausstoß jährlich um 7500 Tonnen. Damit übererfüllt der Konzern sogar seine freiwillige Verpflichtung beim Klimapakt der Münchner Wirtschaft. Vor etwa drei Jahren hat sich die MTU dem Klimapakt angeschlossen. 15 Großunternehmer, unter anderem BMW, MAN, Osram und Siemens haben sich seinerzeit verpflichtet bis 2017 gemeinsam den Kohlendioxidausstoß um 40 000 Tonnen zu verringern. Laut Münchens Zweitem Bürgermeister Josef Schmid, der zugleich Referatsleiter für Arbeit und Wirtschaft ist, leistet der Pakt einen erheblichen Beitrag zur Erreichung des städtischen Klimaschutzziels. Besonders begeistert ist er, dass die Konzerne es geschafft haben, innerhalb der vergangenen drei Jahre sogar rund 48 800 Tonnen Kohlendioxid einzusparen, also einiges mehr als sie sich vorgenommen hatten. "Die MTU hat sich auf 5500 Tonnen festgelegt", erklärt der Produktionsleiter des Triebwerkherstellers Richard Maier. "Tatsächlich geschafft haben wir nun 7000 Tonnen. Das sind fast 18 Prozent des Gesamtziels." Neben der Umrüstung des Blockheizkraftwerks auf Biomethan konnte die MTU auch durch technische Verbesserungen in Produktion und Gebäudetechnik den Schadstoffausstoß verringern. So wird nun Brunnenwasser zur Kühlung der Produktion eingesetzt. Außerdem gibt es neue Beleuchtungs- und Belüftungslösungen und eine optimierte zentrale Gebäudeleittechnik, so Maier. Wie wichtig dem Unternehmen der Umweltschutz ist, bekräftigt auch der Vorstandsvorsitzende Reiner Winkler. "Im globalen Maßstab sorgen wir mit unseren Technologien dafür, dass Brennstoffverbrauch, Lärm- und Schadstoffemissionen von Luftfahrtantrieben nachhaltig gesenkt werden", sagte er. Damit spielt er auf die neueste Triebwerkstechnologie von MTU an.

Zusammen mit Pratt &Whitney hat die MTU ein Triebwerk entwickelt, dass den Lärmteppich um 75 Prozent verringert und den Kraftstoffverbrauch, sowie die Kohlendioxidemissionen um je 16 Prozent reduziert. Damit feiert die MTU erste Erfolge. Denn die neue Technologie ist bereits seit zwei Jahren im Serieneinsatz. Mehr als 8000 Bestellungen hat die Firma nach Angaben von Sprecherin Martina Vollmuth bereits. Mehrere 100 Flugzeuge verschiedener Airlines fliegen bereits weltweit mit den Triebwerken. MTU spricht von einem "technologischen Quantensprung" und feiert seinen Erfolg. Doch das Unternehmen will auch weiterhin Verantwortung für die Umwelt und die Gesellschaft übernehmen. Vizebürgermeister Josef Schmid hat bereits angekündigt, dass der Stadtrat im Herbst 2019 über eine mögliche Fortführung des Klimapakts entscheiden wird. Laut Vollmuth will MTU auf jeden Fall wieder mitmachen.

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