Mitten in Schwabhausen:Alles beim Alten

Auf der Altbürgerversammlung erfahren die Rentner wenig über Senioren-Themen

Von Benjamin Emonts

Wie so oft kommt alles anders. In Schwabhausen hat der Wirt kürzlich angekündigt aufzugeben. Allein diese Tatsache sollte doch zumindest kritische Nachfragen bei Bürgermeister Josef Baumgartner provozieren. Immerhin gehört die Post zum Altbestand, zur Tradition der Gemeinde. Aber nichts. Stattdessen sitzen elf Senioren, darunter neun Männer und zwei Frauen, an einer langen Tafel und trinken wahlweise Spezi oder Bier.

Dabei hatte Bürgermeister Josef Baumgartner, Freier Wähler, eigens eine Bürgerversammlung exklusiv für Senioren angekündigt, was für Schwabhausen durchaus sinnvoll erscheint. Schließlich wurde in der Gemeinde im vergangenen Jahr eine umfassende Befragung durchgeführt, wie eine moderne Seniorenpolitik aussehen könnte.

Mittwochnachmittag in der Post: Eine Frage zur Lage der alten Menschen in der Gemeinde. "Wie sieht's eigentlich mit Seniorenwohnungen und betreutem Wohnen aus?", fragt ein Rentner. "Barrierefreiheit werden wir stärker angehen in Zukunft", verspricht Baumgartner vage. Die Zuhörer geben sich zufrieden. Der Bürgermeister erzählte vom großen Erfolg des Kinderferienprogramms und zeigt Bilder von jungen Menschen, die basteln oder vor einem Segelflugzeug posieren. Es geht auch um die Renovierung von Kindergärten. Als Außenstehender beginnt man zu hoffen, dass wenigstens einer der Anwesenden kleine Enkel hier in Schwabhausen hat.

Schließlich hakt ein älterer Herr nach, wie denn die Gemeinde den Winter zu bewältigen gedenke. Solche Fragen kennt man aus allen Bürgerversammlungen im Landkreis. Alles beim Alten.

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