Mitten in Indersdorf:Vorsicht Spielplatz!

Lesezeit: 1 min

Bedauerlicherweise werden Spielplätze zusehends von Hundebesitzern und Rabauken missbraucht

Von Robert Stocker

Spielplätze sind ein wichtiger Bestandteil der gemeindlichen Infrastruktur. Werden größere Neubaugebiete ausgewiesen, gehören sie zum Pflichtprogramm des Bebauungsplans. Junge Mütter und Väter, die dann im vierten Stock eines Betonbunkers ohne Garten leben sind froh, wenn sich ihr Nachwuchs zwei Straßen weiter im Grünen austoben kann. Während die Eltern über geeignete Erziehungsmethoden diskutieren, tragen die Kleinen Revierkämpfe aus oder trampeln über die Sandburg des Nachbarkinds. Ein kurzes Gezeter, dann ist es gut. Dann herrscht wieder Harmonie und Ruhe zwischen Schaukel und Rutsche.

Das ist auch beim Spielplatz im Indersdorfer Ortszentrum so. Vor einigen Jahren wurde er zu einer Art Abenteuerspielplatz ausgebaut. Kinder konnten aus einem Brunnen Wasser pumpen, das in einen steinigen Sandkasten floss. Der Hahn des Brunnens wurde mittlerweile zugedreht, weil das Wasser auch den Gehweg nebenan überflutete. Dafür wurde eine Art Seilbahn installiert, mit der man von einem Pfosten zum anderen gleiten kann. Wenn das Ding benutzt wird, gibt es ein heulendes Geräusch von sich. Für kleine Kinder ist es eigentlich ungeeignet; das Problem ist nur, dass sich besonders Halbwüchsige damit vergnügen.

Und die fallen besonders nachts über den Spielplatz her. Sie juchzen und schreien, als gäbe es kein Morgen mehr. Wenn am Nachmittag 20 Kleinkinder im Sandkasten spielen, ist eigentlich kaum ein Mucks zu hören; wenn nachts drei Jugendliche stundenlang auf dem Spielplatz toben, ist es für die Anwohner mit der Ruhe vorbei. Das gilt übrigens auch dann, wenn sich Hundebesitzer am Spielplatz erholen. Früher wiesen Schilder auf die Öffnungszeiten und auf das Verbot von Vierbeinern hin. Doch die sind auf mysteriöse Weise verschwunden. Nichts gegen Spielplätze. Sie können für Rabauken und Hunde ein Segen sein.

© SZ vom 30.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: