Mitten in Indersdorf:Orientierungslos am Supermarkt

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Solange die Indersdorfer Südostumfahrung nicht ausgebaut ist, stellt der Kreisverkehr im Gewerbegebiet für manche eine Hürde dar

Von Robert Stocker

Den Kreisverkehr am Indersdorfer Gewerbegebiet gibt es schon seit einiger Zeit, auch wenn er nicht wie ursprünglich geplant der große Wurf geworden ist. Der Gemeinderat hatte einmal eine große Vision: Im Zentrum des Kreisels sollten bewegliche Stelen die 59 Ortsteile der Gemeinde symbolisieren. Nachts wären sie beleuchtet gewesen, eine Art illuminierte Visitenkarte für Indersdorf. Daraus ist leider nichts geworden, gewiss, das kostet ziemlich viel Geld. Dafür wurde der Kreisverkehr wie üblich mit Pflänzchen bestückt.

Dennoch erfüllt der Kreisel seinen wichtigen Zweck: Autofahrer, die aus der Gewerbestraße in die stark befahrene Staatsstraße 2050 einbiegen wollen, kommen jetzt deutlich schneller voran. Und die Gefahr von Unfällen ist deutlich geringer. Gefährlich wird es eigentlich nur, wenn nächtliche Kamikazefahrer durch den Kreisverkehr schlittern. Die quietschenden Reifen sind oft bis zum Marktplatz zu hören. Der Kreisel soll aber nicht dem Vergnügen selbsternannter Rennfahrer dienen, sondern ist Bestandteil eines wichtigen Verkehrsprojekts: der Südostumfahrung von Indersdorf, die über den Kreisverkehr durch das Gewerbegebiet zur Staatsstraße 2054 Richtung Arnbach führt. Die Umgehung wird wohl auf lange Sicht ein Segen für die Anwohner der Ortsteile Kloster und Karpfhofen werden. Die lange Sicht ist dabei durchaus wörtlich zu nehmen. Die Umfahrung ist in zwei Abschnitte aufgeteilt: Für einen ist der Landkreis zuständig, weil es um die Verlegung einer Kreisstraße geht, für den zweiten durch das Gewerbegebiet die Gemeinde. Doch mit diesem Abschnitt wird es wohl vor 2020 nichts, wie Bürgermeister Franz Obesser jüngst verkündet hat. Denn die Planfeststellung für diese Strecke beginnt erst dann, wenn jene für den Landkreisabschnitt beendet ist.

Ein Jammer - nicht nur für die betroffenen Anlieger, sondern auch für die Autofahrer im Gewerbegebiet. Dort ist ein breiter Ausbau für die Umgehung mit Abbiegespuren zu den Supermärkten geplant. Eine Maßnahme, die Autofahrern viel Ärger erspart. Denn manche Trödler wirken hier orientierungslos. Oft bleiben sie einfach auf der Straße stehen, weil sie sich noch nicht entschieden haben, wo sie zuerst einkaufen sollen. Blinker setzen? So etwas kennen sie nicht. Mit einer Abbiegespur weiß der Hintermann wenigstens, wohin die Reise geht.

© SZ vom 08.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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