Mitten in Haimhausen: Der etwas andere Kreisverkehr

In einen ewigen Kreis ohne Ausweg führte einen Dachauer die Umleitungsbeschilderung in Haimhausen. Schließlich wusste er sich nicht mehr anders zu helfen als die Polizei zu rufen.

Schilderwald mit Umleitung.

(Foto: Catherina Hess)

Haimhausen liegt ganz im Osten des Landkreises, an der Bundesstraße 13 von München nach Ingolstadt. Weitab von der Kreisstadt. Daher muss sich ein Bürger aus Dachau nicht unbedingt in der 5000-Einwohner-Gemeinde auskennen, schon gar nicht nachts. Zumal ja der Weg normalerweise bestens ausgeschildert ist. Mit Betonung auf normalerweise. Denn in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag geriet ein Dachauer gegen 0.30 Uhr in der idyllischen Ortschaft an der Amper mit ihrem Barockschloss ganz schön ins Schleudern. Wobei Schleudern das falsche Wort ist. Der Mann geriet auf dem Heimweg in die Irre, in einen ewigen Kreis ohne Ausweg.

Er kam, wie die Polizei mitteilt, von der B 13 und wollte durch Haimhausen zurück an seinen Wohnort. Allerdings stieß er dabei auf unerwartete Schwierigkeiten. Eine Baustelle, auf der auch nachts gearbeitet wird, wurde auf der Durchgangsstraße angekündigt. Der Verkehr wurde deswegen umgeleitet. Also folgte der Autofahrer den aufgestellten Umleitungsschildern. Doch statt freie Fahrt nach Ampermoching und weiter nach Dachau zu haben, stand er mit seinem Wagen plötzlich genau an besagter Baustelle. Dort teilten ihm die Arbeiter mit, er solle einfach den Umleitungsschildern folgen. Das tat er. Und wenig später stand er wieder an der Baustelle. Er startete die Rundfahrt erneut. Mit dem gleichen Ergebnis: Endstation Baustelle. Nachdem er die Irrfahrt noch mehrmals wiederholt hatte, wusste er sich in seiner Verzweiflung schließlich nicht anders zu helfen, als bei der Polizeiinspektion in Dachau anzurufen.

Eine Streife rückte nach Haimhausen aus, wo die Beamten feststellten, dass die Umleitungsschilder so aufgestellt waren, dass die Autofahrer zwangsläufig im Kreis immer wieder zu Baustelle hin gelenkt wurden. Die Polizisten erwiesen sich jedoch als wahre Freunde und Helfer und platzierten die Hinweise so, dass der Weg dann tatsächlich aus dem Labyrinth herausführte. Wo allerdings der Anrufer abgeblieben war, konnten sie nicht mehr feststellen. Der ist möglicherweise im Bermudadreieck Haimhausen verschwunden.