Mitten in Egenburg:Vitamine im Rathaus

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Die Rathäuser im Landkreis kümmern sich auf unterschiedliche Weise um ihre Bürger. Das Angebot reicht von Online-Informationen bis zum geschenkten Apfel

Von Viktoria Großmann

Im ureigensten Interesse eines Lokalpolitikers und Gemeindevorstehers liegt das Wohlergehen seiner Bürger und Wähler. Die wollen, dass im Rathaus pronto jemand ans Telefon geht und das Büro besetzt ist, wenn sie einmal in drei Jahren etwas Amtliches zu erledigen haben. Weil sie etwa nachträglich einen Balkon ans Haus bauen oder ihren Zweithund anmelden möchten. Weil kein Rathaus und schon gar keines mit einem vielleicht ehrenamtlichen Chef rund um die Uhr besetzt sein kann, bauen die Verwaltungen im Landkreis ihre Onlinedienste ständig aus. Jede Gemeinde hat dabei so ihre eigenen Qualitäten. So veröffentlicht die Gemeinde Odelzhausen Tierfunde, aktuell den eines zutraulichen Zwerghasen aus Taxa, auf ihrer Homepage. Schwabhausen informiert unter Bürgerinformation/Service als erstes über die aktuellen Einwohnerzahlen (Grub: 5) und stellt Download-Lagepläne für die Standorte von Hundekotbeutelspendern in sechs verschiedenen Ortsteilen zur Verfügung. In Vierkirchen kann man vom Führungszeugnis bis zum Kinderreisepass bereits einiges online beantragen, Sulzemoos übertrifft das Angebot weit mit Anträgen auf Fischereischeine und Brandschutznachweisen.

Das kann man auch in Pfaffenhofen an der Glonn, aber es gibt doch Hinweise, dass hier, in der westlichsten Landkreisecke, auch noch ein Leben offline gepflegt wird. So bietet die Gemeinde einen Rückrufservice an, um die Sorgen und Anliegen ihrer Bürger aufzunehmen. Wahrscheinlich wird dann nicht selten ein Termin ausgemacht, um die Sache noch mal persönlich zu bereden. Ein Besuch im Rathaus wird den Bürgern nun zusätzlich versüßt, in dem ihnen Früchte angeboten werden - aus der Region, versteht sich. Anbieter ist der ortansässige Betrieb von Manfred Wolf aus Ebersried. Dieser wird nun einmal in der Woche Äpfel ins Rathaus liefern, von denen sich Mitarbeiter und Besucher bedienen dürfen. Bürgermeister Helmut Zech möchte damit für Produkte aus der Region werben. Nebenbei kann er vielleicht Krankheitstage der Mitarbeiter verringern. Den Spruch vom Apfel, der den Arzt fernhält, kennt ja jeder. Und die Bürger dürfen sich denken: Mit meiner Gemeinde ist gut Äpfel essen.

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