Mitten in Dachau:Wahlkampf mit neuem Namen

Die Bundestagskandidatin der CSU Katrin Mair ändert noch vor der Wahl ihren Nachnamen

Von Heike A. Batzer

Von Geburt an bekommt bekanntlich jeder einen Namen, ohne dass er mitentscheiden kann. Das geht, was den Nachnamen angeht, klanglich nicht immer gut aus. Handelt es sich hingegen um ein altes Adelsgeschlecht mit dem schönen Präfix von, dann kann das mindestens akustisch richtig gut rüberkommen. Die Gewöhnlichen unter uns genießen solche Privilegien nicht, sie heißen Batzer, Ostermeier oder Hufnagel. Oder schlimmer noch, Maier, Müller oder Schmidt - Allerweltsnamen, die es in verschiedenen Schreibweisen gibt.

Katrin Mair hat so einen, und doch ragt sie ein bisschen heraus unter den Mairs/Maiers/Meyers/Mayers dieser Welt, weil sie sich, zumindest im lokalen Großraum Dachau und Fürstenfeldbruck, schon einen kleinen Namen als Kommunalpolitikerin gemacht hat und nun in den Bundestag einziehen möchte. Als Katrin Mair hat sie 15 Vorstellungstermine hinter sich gebracht, bis die CSU im Wahlkreis sich für sie und nicht für einen der drei mit ihr konkurrierenden Männer entschieden hat. Als Katrin Mair hat sie erklärt, Nachfolgerin von Gerda Hasselfeldt werden zu wollen.

Doch als Katrin Mair wird der CSU-Wähler sie nicht wählen können, denn Ende Januar wird sie ihr Leben als Katrin Staffler fortführen. Ihr Kollege aus der Brucker Kreistagsfraktion, Allings Bürgermeister Frederik Röder, hat beim Neujahrsempfang die bevorstehende Eheschließung Mairs mit ihrem Türkenfelder Lebensgefährten Emanuel Staffler ausgeplaudert. Der ist auch bei der CSU, im Kreistag werden sie künftig als Ehepaar sitzen. Ein gemeinsamer Familienname sei ihr wichtig, sagt Mair. Die Variante Emanuel Mair galt dem Vernehmen nach nicht als Option. Auch Gerda Hasselfeldt, die für Katrin Mair Mentorin war und ist, hat ihren Namen einmal aufgegeben, in ihrer ersten Ehe. Diesen Namen führt sie allerdings bis heute weiter, obwohl sie wieder verheiratet ist. Der Name Hasselfeldt ist eben mittlerweile eine Marke.

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