Mitten in Dachau:Unsere Zahlen der Woche

Das Landesamt für Statistik liefert diese Woche Daten zur Landwirtschaft, aber schlau wird man daraus auch nicht. Hier kommen die entscheidenden Zahlen für Dachau

Von Viktoria Großmann

Es gibt immer mehr Rindviecher in Bayern. Das ist nicht nur ein Gefühl, das einen überkommt, wenn einem beim Radeln wieder einer die Vorfahrt nimmt oder meint, Radwege seien praktische Parkplätze zum Be- und Entladen, nein, das ist amtlich. Die entsprechenden Zahlen hat in dieser Woche das Bayerische Landesamt für Statistik mitgeteilt. Leider, so muss man sagen, stehen "regionalisierte Zahlen" erst "in circa vier Wochen zur Verfügung". Deshalb können wir an dieser Stelle nicht auf den kälbchengenauen Bestand der Rindviecher im Landkreis Dachau eingehen. Im bayernweiten Trend liegt Dachau sehr wahrscheinlich bei der Anzahl der Schweine. Der Bestand ist stabil. Allerdings werden die Schweine von immer weniger Bauern gehalten. Außerdem teilten die Landesbeamten in dieser Woche auch mit, dass drei Viertel aller Bauern Flächen pachten, dass die bayerischen Exporte um sechs Prozent gesunken sind und dass regionale Lebensmittel gern gekauft werden.

Zahlen kommen ja oft wie eine Antwort daher, werfen aber tatsächlich nur sehr viele weitere Fragen auf. Das kennt jeder aus dem Mathe-Unterricht oder von der Verspätungsanzeige der Münchner S-Bahn. Was also will das Landesamt mit all diesen Statistiken bewirken? Steckt hinter der Zählerei einzig das Bedürfnis, die Welt und Bayern in eine übersichtliche Excel-Tabelle zu quetschen, damit man sie vielleicht besser versteht?

Dann bräuchte es zum Verständnis dieser Woche allerdings etwas mehr als Rinder und Schweine. Wir liefern wesentliche Zahlen nach: Anzahl der Menschen, die am Freitag um 13.47 Uhr vor verschlossener Tür erfahren haben, dass der Altstadtladen freitags nicht mehr bis 14 Uhr geöffnet ist: 3. Schafe, die in der Dienstagnacht auf dem ASV-Gelände spazieren gingen: 10. Borkenkäfer, die sich neu im Dachauer Fichtenbestand eingenistet haben: 297. Bauchklatscher im Freibad: 313. Eis am Stiel, die vom Stiel gefallen sind: 64. Regentropfen, die bis Redaktionsschluss in der Färbergasse niedergingen: 5. Was diese Zahlen belegen? Nichts. Außer: Es ist wirklich wirklich heiß.

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