Mit barrierefreien Zugang:Mehr Sozialwohnungen

Griechische Schule

Die ehemalige griechische Schule im Dachauer Stadtteil Mitterndorf. Dort wird voraussichtlich im Jahr 2020 ein Haus mit 18 Wohnungen auf drei Etagen erbaut.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

In Mitterndorf entsteht auf dem Gelände der griechischen Schule ein dreistöckiges Haus in Riegelform. Der Entwurf des Dachauer Architekten Emil Kath orientiert sich am bäuerlichen Dreiseitenhof

Von Viktoria Großmann, Dachau

Auf dem Gelände der ehemaligen griechischen Schule Mitterndorf soll deutlich massiver gebaut werden, damit mehr Sozialwohnungen Platz finden. Im ersten Entwurf der Architekten waren Reihenhäuser vorgesehen, stattdessen soll ein dreistöckiges Mehrfamilienhaus in Riegelform errichtet werden. Darüber herrschte im Bauausschuss eine seltene und völlige Einigkeit. Das Gelände in Mitterndorf ist von Einfamilienhäusern und einem Bauernhof umgeben. Einige Anwohner hatten sich bereits bei der Bürgerinformation vor einem Jahr beschwert, drei Stockwerke seien zu hoch, das passe nicht zum dörflichen Charakter der Siedlung.

Der Entwurf des Mitterndorfer Architekten Emil Kath mit dem Augsburger Büro Regina Schineis und Stefan Hiendl orientiert sich allerdings an einem bäuerlichen Dreiseitenhof. Entlang der Brucker Straße soll ein Haus mit 18 Wohnungen auf drei Etagen entstehen. Es schirmt zugleich den Lärm der Straße ab. Westlich zum Bauernhof hin, soll ein zwei Stockwerke hoher Kindergarten gebaut werden. Auf der dritten Seite waren zunächst die sechs Reihenhäuser vorgesehen. Diese hatte die CSU noch vor einem Jahr als richtig und nötig angesehen. Architekturprofessor Thomas Hammer, der den Wettbewerb begleitet hatte, fasste damals in der Bauausschusssitzung zusammen: "Mit der Mischung von Stadthäusern und Geschosswohnungsbau vermeidet man eine Ghettobildung."

Doch die Stadtbau GmbH, welche die Häuser errichten wird, meldete Zweifel an. Die neuen Häuser sollen barrierefrei sein, das lässt sich in einem Mehrfamilienhaus mit einem gemeinsamen Aufzug besser und günstiger umsetzen. Zudem könnten im Mehrfamilienhaus Wohnungen unterschiedlicher Größe entstehen, in den Reihenhäusern hingegen nicht. Gertrud Schmidt-Podolsky (CSU), die sich vor einem Jahr Sorgen gemacht hatte um die "Struktur von Menschen", die dort wohnen sollen, sagte nun, der Geschosswohnungsbau sei die bessere Lösung. Wichtig sei, auch für Familien mit drei und mehr Kindern zu bauen, also auch Wohnungen von mehr als 90 Quadratmetern Größe. Zwölf Wohnungen sollen in dem Mehrfamilienhaus Platz haben. Insgesamt werden 30 Wohnungen gebaut. Laut Architekt Kath wären auch 50 möglich gewesen, doch er habe bewusst nicht so viele einplanen wollen. Im Verfahren waren auch die Anwohner nach ihren Vorstellungen befragt worden. Für den Entwurf von Kath, Hiendl und Schineis entschied sich die Jury auch deshalb, weil der ältere Teil der ehemaligen Schule erhalten wird. Dort könnte ein Bürgerzentrum oder Veranstaltungshaus einziehen. Das Haus soll den zentralen Platz markieren, der Treffpunkt werden soll, zum Beispiel mit Spielgeräten, Boules-Bahn und Maibaum.

Zuversichtlich scheint das Stadtbauamt zu sein, was die Zufahrtsstraßen zum neuen Viertel angeht. Der Bring- und Holverkehr zur Kita soll zwar über die Ignaz-Taschner-Straße laufen, allerdings soll durch einen Kreisverkehr auch eine Zufahrt von der Brucker Straße her geschaffen werden. Genehmigen muss diese Idee das Staatliche Bauamt Freising, mit dem die Stadt in Verhandlungen steht. Das Stadtbauamt wird nun den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan vorbereiten. Bis tatsächlich gebaut wird, können noch Jahre vergehen. Zuvor wird die Stadtbau am Amperweg, an der Josef-Effner-Straße und am Kohlhoferweg bauen. Für Mitterndorf ist dann möglicherweise erst nach 2020 Zeit.

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