Mein Tag:Ein Herz für Hobbygärtner

Lesezeit: 1 min

Nun hat die traditionsreiche Organisation in dem 44-jährigen Martin Grandl einen neuen Vorsitzenden. (Foto: Toni Heigl)

Warum Martin Grandl Vorsitzender des Gartenbauvereins wird

Von Petra Schafflik, Petershausen

Viele Vereine haben große Mühe, engagierte Mitstreiter für den Vorstand zu finden. Auch beim Verein für Ortsverschönerung und Gartenbau in Petershausen fand sich im Frühjahr zunächst kein Nachfolger für Wally Kreppold-Grossmann, die aufhören wollte. Doch nun hat die traditionsreiche Organisation in dem 44-jährigen Martin Grandl () einen neuen Vorsitzenden. Gemeinsam mit seinem ebenfalls frisch ins Amt gewählten Stellvertreter Sven Zachmann will Grandl einiges bewegen und dem Verein auch neue Impulse geben. Die Vorsitzenden "kommen aus der grünen Branche", sagt Grandl, der einen Betrieb für Garten- und Landschaftsbau in Petershausen führt. Das eigene professionelle Wissen plus die oft jahrzehntelange Erfahrung der 230 Mitglieder will Grandl noch intensiver für noch unerfahrene Gartenbesitzer und auch für die Gemeinde nutzbar machen.

In den Wohnsiedlungen der 6000-Einwohner-Gemeinde beobachtet Grandl einen Generationenwechsel. "Aus der Stadt kommen junge Familien, die noch wenig Erfahrung mit einem Garten haben." Ihnen möchte der Gartenbauverein gezielt Kurse anbieten, damit nicht Frust, sondern Freude beim Garteln aufkommt. Wie lege ich ein Staudenbeet an? Was ist beim Obstbaumschnitt zu beachten? Wie schaut ein pflegeleichter Garten aus, der nicht zu viel Arbeit macht? Um solche Fragen wird es gehen. "Wir wollen einfach Spaß am Garten vermitteln." Nicht nur die gelernten Gärtner im Vorstand seien da gefragt. Gemeinsam verfügten die vielen Hobbygärtner im Verein über unzählige Jahre an Gartenerfahrung, "dieses Potenzial wollen wir stärker nutzen".

Wichtiger Pluspunkt bei den geplanten Kursen ist der vereinseigene Pflanzgarten an der Jetzendorfer Straße, wo unterschiedlichste Obstsorten zusammen stehen. "Da kann man den Obstbaumschnitt konkret in der Praxis vorführen", so Grandl. Auch die klassischen Service-Angebote eines Gartenbauvereins wird es geben, etwa eine Tauschbörse für Pflanzen, aber auch für überschüssiges Obst und Gemüse. "Petershausener, die keinen Garten haben, können sich hier ein paar Pfund Äpfel für einen Kuchen holen", so der Plan.

Wie es der Vereinsname schon erkennen lässt, geht es den engagierten Gartenfreunden nicht nur um Erfahrungsaustausch rund um ihr Hobby. Vielmehr soll auch die Gemeinde profitieren. Wenn Areale neu ausgewiesen oder saniert werden, wie das Gewerbegebiet oder der Ortskern, will der Gartenbauverein Tipps geben zu geeigneten Pflanzen. Ein Baumkataster könnte Hinweise liefern, "wo noch Bäume fehlen, etwa im Zentrum." Ziel aller Bemühungen: "Den Verein auch weiterhin mit Leben zu erfüllen."

© SZ vom 07.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: