Medaille für Zivilcourage:Innenminister ehrt Odelzhausener

Hubert Wirthmüller stellte einen Ladendieb, nachdem er ihn über einen Kilometer verfolgt hatte. Bayerns Innenminister lobt den Einsatz als vorbildlich.

Christine Heumann

Als einen von 37 Bürgerinnen und Bürgern hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann Hubert

Wirthmüller aus Odelzhausen mit der Medaille für Verdienste um die Innere Sicherheit ausgezeichnet. "Sie haben durch Ihr mutiges Einschreiten dem Begriff Zivilcourage Gesicht und Namen gegeben. Sie haben hingeschaut und eingegriffen", sagte der Innenminister.

Zivilcourage sei ein wesentliches Fundament, auf dem die Gesellschaft aufbaue. Ohne das Einstehen für andere sei ein friedliches Miteinander nur schwer möglich, betonte Herrmann während der Feierstunde in München.

Hubert Wirthmüller war im Februar 2009 in einem Ingolstädter Verbrauchermarkt, als die Filialleiterin durch Rufe auf einen fliehenden Ladendieb aufmerksam machte. Wirthmüller nahm ohne Zögern die Verfolgung auf. Gleichzeitig rief er mit dem Mobiltelefon die Polizei und teilte dieser den jeweiligen Standort des Flüchtenden mit. Nachdem Hubert

Wirthmüller den Mann etwa einen Kilometer weit verfolgt hatte, holte er ihn ein, stellte ihn und übergab ihn den zu Hilfe gerufenen Polizisten.

Bernhard Seidenath, CSU-Stimmkreisabgeordneter für den Landkreis Dachau im Bayerischen Landtag, der ebenfalls an der Feier im Odeon teilnahm, betonte in einer Pressemitteilung, das Verhalten Wirthmüllers solle als nachahmenswertes Beispiel auch in der Öffentlichkeit bekannt werden. Die Auszeichnung zeige, "dass es sich lohnt, hinzuschauen und sich einzumischen."

Innenminister Joachim Herrmann nannte es seine "ureigenste Aufgabe", das Engagement Einzelner und den

gesellschaftlichen Zusammenhalt im Sinne einer ausgeprägten Zivilcourage zu fördern. Herrmann: "Hubert Wirthmüller sowie alle 37 couragierten Helfer haben deutlich gemacht, dass es möglich ist, eigene Ängste zu überwinden, Mut zu zeigen und Hilfe zu leisten." Das Verhalten der Geehrten verdiene auch deshalb besondere Anerkennung, so der bayerische Innenminister weiter, "weil sie Menschen zu Hilfe gekommen sind, die sie gar nicht kannten".

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