Tag der Landwirtschaft:Vom Leben auf dem Bauerhof

Zum Tag der Landwirtschaft öffnen die Strobls Tür und Tor ihres Anwesens. Hunderte Besucher pilgern nach Stangenried.

Von Moritz Köhler, Markt Indersdorf

Stangenried ist ein kleiner Fleck in der Marktgemeinde Indersdorf. Felder prägen die Landschaft, die Natur zeigt sich in ihrer ganzen Pracht. Mitten in diesem ländlichen Idyll steht der Bauernhof der Familie Strobl. Eigentlich kommen hier nur selten Besucher vorbei, es ist eine ruhige Ecke. Doch an diesem Sonntag herrscht auf dem Landgut Hochbetrieb: Hunderte Besucher sind hierher gepilgert, der Parkplatz ist gerappelt voll und es herrscht Stimmung wie auf einem Volksfest. Die Gäste flanieren über den Hof, betrachten die Kühe und besuchen die Stände der Landwirte und Vereine.

Josef und Traudl Strobl haben am Sonntag erstmals am "Tag des offenen Bauernhofes" teilgenommen. Die bundesweite Aktion findet alle zwei Jahre statt. Sie wird vom Deutschen Bauernverband mit seinen Landesbauernverbänden, dem Bund der Deutschen Landjugend und dem Deutschen Landfrauenverband durchgeführt.

Melken üben an der hölzernen Kuh

Wenn man auf dem Hof des Ehepaars Strobl steht, kann man sich kaum vorstellen, dass die beiden zum ersten Mal so eine große Veranstaltung organisiert haben. An jeder Ecke wird den Besuchern etwas geboten: Sie können einen Blick in den Kuhstall werfen, an Verkaufsständen regionale Produkte kaufen oder in der großen Scheune bei Blasmusik schlemmen. Zahlreiche Vereine und Institutionen informieren die Besucher über ihre Arbeit in der Region. Oft können die Besucher dort auch an Spielen und kleinen Wettbewerben teilnehmen. So beispielsweise am Stand des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten: Hier können Interessierte an einer Kuh aus Holz das Melken ausprobieren. Auch die Kinder kommen auf ihre Kosten: Sie können sich schminken lassen, einem Schmied bei der Arbeit zusehen oder sich an der Torwand versuchen. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass Besucher aller Altersklassen auf den Bauernhof strömen. Bei all dem Spaß hat der Tag für Josef Strobl aber auch einen ernsten Hintergrund: "Wir wollen heute zeigen, dass wir die Ernährer der Bevölkerung sind. Das bedeutet, dass wir sehr hart arbeiten müssen und eine gerechte Entlohnung verdient haben", sagt der Landwirt. Er freue sich, dass so viele Besucher gekommen sind. "Wir möchten den Menschen die traditionelle Landwirtschaft zeigen und erklären." Dazu hat das Ehepaar Strobl an den Stallungen Schilder angebracht, die den Gästen die Viehzucht näherbringen.

"Toller Flair"

"Ich finde die Veranstaltung super", findet Walter Zugmann. "Hier ist ein toller Flair. Wie auf einem Volksfest. Es wirkt nicht abgehoben, nicht so überfüllt und übertrieben. Und natürlich spielt das Wetter mit." Auch seine Frau Doris ist angetan: "Man erfährt viel über die Arbeit auf einem Bauernhof, die Veranstaltung ist sehr informativ."Die beiden haben sich bereits die Stallungen angeschaut. Jetzt möchten sie noch in die neue Backstube des Hofes. "Und vielleicht werfen wir noch einen Blick auf die Maschinen", sagt Walter Zugmann. Im hinteren Teil des Geländes stehen die vielen Traktoren und landwirtschaftlichen Gerätschaften, die der Familie Strobl bei der Arbeit helfen.

Wer seinen Rundgang über den Bauernhof beendet hat, kann sich in der geräumigen Scheune stärken. Hier spielen die Blaskapelle und die Jungbläser aus Langenpettenbach. Das Gasthaus Gschwendtner bereitet Essen und Trinken zu. So entsteht in der Scheune eine Bierzelt-Atmosphäre. "Offiziell ist um 17 Uhr Schluss", sagt Josef Strobl. "Aber es wird sicher noch etwas länger gehen."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: