Umbau des Marktplatzes:Nicht ohne die Bürger

Umbau des Marktplatzes: Bürgermeister Franz Obesser aus Markt Indersdorf.

Bürgermeister Franz Obesser aus Markt Indersdorf.

(Foto: Toni Heigl)

Indersdorfer Gemeinderat legt die Eckpfeiler für das Bauvorhaben fest.

Von Robert Stocker

Im Prinzip sei er nur ein öder Stellplatz, auf dem nie ein freies Fleckchen zu finden sei, klagen Geschäftsinhaber und ihre Kunden. Die Rede ist vom Marktplatz in Indersdorf, einem Dauerbrenner der Gemeindepolitik. Er sollte eigentlich die Visitenkarte der Gemeinde sein, fordern die Räte quer durch alle Fraktionen. Ein hübsch gestalteter Platz mit Aufenthaltsqualität, der die Bürger ins Ortszentrum lockt. Das lässt sich derzeit nicht behaupten. Der Marktplatz sollte schon vor Jahren ein attraktiveres Gesicht bekommen. Doch das Vorhaben scheiterte an den Gemeindefinanzen. Im vergangenen Jahr beschloss der Gemeinderat, das Projekt endlich in Angriff zu nehmen.

Die Gemeinde verkaufte das Holdenried-Anwesen hinter dem Rathaus, das mittlerweile mit Wohnungen, Geschäftsräumen und einer Tiefgarage bebaut worden ist. Der Erlös soll in die Umgestaltung des Marktplatzes fließen. Der Gemeinderat kam jetzt in einer Klausur zusammen, um mit dem Planungsbüro Kindhammer und der Bauverwaltung die Eckpfeiler des Projektes festzulegen. Dazu gehören der geplante Umgriff, Fördermöglichkeiten und die Rolle der Bürger und Anlieger. Sie müssen die Neugestaltung über die Straßenausbaubeiträge mitfinanzieren, sollen aber auch bei der Konzeption mitreden dürfen. Letztlich sollen aber alle Bürger Anregungen und Vorschläge einbringen können. Das Projekt soll mit der Beteiligung der Bürger entstehen. "Die Transparenz und der Bürgerdialog stehen im Fokus der Neugestaltung", betont Bürgermeister Franz Obesser (CSU).

Wie der Marktplatz nach der Umgestaltung aussehen wird, ist noch offen

Themen der Gemeinderatsklausur waren ein möglicher zeitlicher Ablauf der Planung und die Einbindung von Anliegern und Bürgern. SPD-Gemeinderätin Martina Tschirge organisiert die Moderation. Bis Juli dieses Jahres will die Verwaltung die Grundlagen für das Projekt ermitteln. Dazu gehört die Bestandsaufnahme von Grundstückseigentümern und Geschäftsinhabern am Marktplatz. In der zweiten Jahreshälfte geht es um das Konzept für die Bürgerbeteiligung. Alle Anlieger sollen Informationen erhalten, etwa über Kostenbeteiligung und Fördermittel. Dann führt die Verwaltung Gespräche mit den Marktplatz-Anliegern. "Dafür müssen wir erst belastbare Fakten haben", sagt Bauamtsleiter Erich Weisser.

Wie der Marktplatz nach der Umgestaltung aussehen wird, sei noch völlig offen, sagt Weisser. Das Konzept müsse sinnvolle Anschlüsse in Richtung Freisinger Straße und Sparkassengebäude bieten. Der Umgriff der Planung beeinflusse die Höhe der Fördermittel. Ein wichtiger Ansatz für die Planung ist die Verbesserung der Verkehrssicherheit, etwa mit Geh- und Überwegen. Auch die Parkplatzsituation wird ein großes Thema sein. Weisser: "Der verkehrsplanerische Ansatz ist die Voraussetzung, dass wir Fördermittel erhalten."

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