Markt Indersdorf:Im Dienst der Gemeinschaft

Ehrung für Aktive

Bürgermeister Franz Obesser (dritter von links) ehrte Josef Siedesberger, Michael Krimmer, Hans Reif, Annemarie Geißler und Josef Zotz.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Die Gemeinde Markt Indersdorf würdigt erstmals Bürgerinnen und Bürger für ihr ehrenamtliches Engagement

Von Robert Stocker, Markt Indersdorf

90 Jahre ist er jetzt alt, aber immer noch fit und agil. Seit 15 Jahren pflegt Josef Zotz das Wegkreuz am Karpfhofener Weg, bepflanzt es auf eigene Kosten und kommt während der Saison täglich zum Gießen vorbei. Die Aufgabe hat er von seiner verstorbenen Frau übernommen. Auch die Blumen am Kriegerdenkmal an der Klosterkirche versorgt der 90-Jährige jeden Tag vom Frühjahr bis Herbst mit Wasser. Seit vielen Jahren gehört der rüstige Rentner der Soldaten- und Reservistenkameradschaft Indersdorf an und fungiert als Fahnenbegleiter des Vereins. Außerdem half er lange Zeit beim Aufhängen der Fahnderl für den Faschingszug mit. Zotz stellt sich unentgeltlich in den Dienst der Gemeinschaft und nimmt sich Zeit für andere. "Ich bin kein großer Redner", sagt der 90- Jährige, als er von Bürgermeister Franz Obesser (CSU) eine Silbermünze mit dem Indersdorfer Wappen und eine Anstecknadel erhält. "Ich lass' lieber Taten sprechen."

Messlatte liegt hoch

Zotz gehört zu insgesamt fünf Bürgerinnen und Bürgern, die am Donnerstagabend im Rathaus für ihr ehrenamtliches Engagement gewürdigt wurden. Eine Auszeichnung, welche die Marktgemeinde neu eingeführt hat und künftig jährlich an höchstens fünf Personen vergeben will. Die Messlatte für die neue Auszeichnung liege sehr hoch, erklärt Bürgermeister Obesser. Bisher gab es zwei Ehrungsformen: die Ehrenbürgerwürde und eine Ehrung für besondere Verdienste. Die neue Auszeichnung würdigt nicht nur politische Ehrenämter, sondern ist ausdrücklich weiter gefasst. Sie wird für ein vielschichtiges ehrenamtliches Engagement verliehen.

Das Auswahlgremium, dem je ein Gemeinderat pro Fraktion und Bürgermeister Obesser angehören, musste unter 26 Vorschlägen entscheiden. Das Rennen machten neben Josef Zotz Annemarie Geißler aus Westerholzhausen, Michael Krimmer aus Langenpettenbach, Hans Reif aus Ainhofen und Josef Siedersberger aus Niederroth.

"Mister Freibad Ainhofen"

Annemarie Geißler gehört seit vielen Jahren dem Obst- und Gartenbauverein Westerholzhausen an und ist in der Pfarrgemeinde engagiert. Sie arbeitet beim "Advent am Kloster" mit und war 18 Jahre lang Gemeinderätin. Michael Krimmer ist in bestem Sinne ein Vereinsmeier: Er war Vorstand des Burschenvereins und mehr als 30 Jahre lang des Sportvereins Langenpettenbach. Außerdem war er für das Marktfest und den Faschingszug aktiv. Josef Siedersberger war 14 Jahre lang Gemeinderat und sechs Jahre zweiter Bürgermeister. 14 Jahre lang leitete er den SV Niederroth, wirkte in der Theatergruppe mit und hielt viele Starkbierreden. Acht Jahre lang organisierte und moderierte er den Volksfestauftakt. Hans Reif schließlich hat sich den Titel "Mister Freibad Ainhofen" erworben. Seit zwölf Jahren leitet er den Freibadverein, ist Antreiber, Macher und Organisator. Unter seiner Führung wurde das Bad saniert und erweitert. "Die größte Motivation sind für mich zufriedene Badegäste", betont Reif bei seiner Ehrung. "Die nächsten 20 Jahre mache ich's noch."

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