Markt Indersdorf:Familienfest im Freien

Das zweite Glonntal-Festival ist noch erfolgreicher als das erste. Große und kleine Besucher fühlen sich einfach nur wohl

Von Renate Zauscher, Markt Indersdorf

Die Idee für ein "Glonntal Festival" kam Sebastian Jaeger, dem Leiter des Jugendzentrums Indersdorf, beim Blick über die Gemeindegrenzen hinaus: zu "Jazz in allen Gassen" in Dachau oder zum Kneipenfestival in Altomünster. Im Frühjahr vergangen Jahres stellte er einen entsprechenden Antrag beim Gemeinderat, und mit einem Vorlauf von nur wenigen Monaten organisierten Jaeger und seine Mitstreiter das erste Glonntal Festival auf dem Jugendfreizeitgelände zwischen Markt und Kloster Indersdorf.

"Wenn jeder etwas Kleines macht, entsteht daraus etwas Großes", ist Jaeger überzeugt - und der Erfolg gab ihm gleich von Anfang an recht: Rund eintausend Besucher waren beim Start des Festivals mit dabei. Heuer konnten sich die Organisatoren sogar noch über eine deutliche Steigerung der Erfolgsbilanz von 2017 freuen: Vor allem in den Abendstunden kamen am Samstag nach Jaegers Schätzung fast dreimal so viele Besucher wie noch im Vorjahr.

Schon am Nachmittag, nach der Eröffnung des Festivals durch Bürgermeister Franz Obesser (CSU), kamen viele Familien. "Uns gefällt es hier wahnsinnig gut", erklärte ein Mann, der im Zelt der Outback Supporters, dem Indersdorfer Fanclub des EHC Red Bull München, gerade einen Steckerlfisch verzehrte. Das Schöne, so der Familienvater, sei, dass man die Kinder "einfach laufen lassen kann". Seine achtjährige Tochter "macht überall mit, schaut sich alles an", und auch die Zweijährige habe großen Spaß.

Markt Indersdorf: Legal Graffiti sprühen: Die Kinder probierten sich beim Glonntal-Festival künstlerisch aus.

Legal Graffiti sprühen: Die Kinder probierten sich beim Glonntal-Festival künstlerisch aus.

(Foto: Toni Heigl)

Spaß hatten aber auch die Größeren, Jugendliche wie Erwachsene. Beim Karussell etwa, das die "Royal Rangers", die zur evangelischen Freikirche Indersdorf gehörenden Pfadfinder aufgebaut hatten, am Glücksrad der Pfarrjugend, beim Abschlagkäfig der Baseball-Abteilung des TSV Indersdorf oder in der höchst originellen Badewanne des Burschenvereins, einem mit Wasser gefüllten, abgesägten Milch-Transporter. Wer wollte, durfte sich im Zelt der Taekwando-Abteilung des TSV im "Pratzenkicken" versuchen oder im Scheibenschießen am Stand der Klosterschützen, die nebenher noch Wahlkampf für die CSU betrieben. Insgesamt waren 15 Gruppierungen mit 19 Ständen am Festival beteiligt: Keiner derjenigen, die 2017 mit dabei waren, hatte abgesagt.

Natürlich war auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt: mit Kaffee und Kuchen der Turner-Abteilung des TSV etwa, mit Bratwürsten der Metzgerei Forche oder an der "Druidenbar" gleich daneben. Sie wurde ebenfalls von Herbert Forche betrieben, der die Besucher auf die für Oktober geplante Eröffnung eines Lokals am Indersdorfer Marktplatz einstimmen wollte: Es wird den passenden Namen "Butcher's" tragen und soll, so Forche, ein "Highlight" der Indersdorfer Gastronomie werden.

Markt Indersdorf: Eltern sind begeistert von dem, was ihren Kindern auf dem Glonntal-Festival geboten wird. Es ist ein Fest von Bürgern für Bürger.

Eltern sind begeistert von dem, was ihren Kindern auf dem Glonntal-Festival geboten wird. Es ist ein Fest von Bürgern für Bürger.

(Foto: Toni Heigl)

Zum breiten kulinarischen Angebot trugen auch Asylsuchende aus der Indersdorfer Unterkunft bei: Der Senegalese Mohtala Cissei und seine Freunde hatten afrikanische Gerichte gekocht, die so gefragt waren, dass schon am Nachmittag die Töpfe leer waren. Mit Mitgliedern des Helferkreises verkauften die Afrikaner daneben auch Selbstgefertigtes wie Schnitzereien, Malarbeiten oder Keramik.

Besonders gefragt war die große Wand, an der sich Kinder und Jugendliche im Graffitisprühen üben konnten. Marcel Pfeilschifter aus Röhrmoos, der in seinem "Leinwandlabor" Workshops anbietet und Graffiti-Aufträge aller Art übernimmt, wollte den jungen Festivalbesuchern die Möglichkeit bieten, einmal selbst eine Spraydose zur Hand zu nehmen. Gleichzeitig bekam die Hütte am Skaterplatz ein neues Gesicht: Buben wie der zehnjährige Kaan Akdere schmückten sie mit dem Abbild eines lustig-bunten Skaters.

Kein Festival ohne Musik: Auf der großen, abends prächtig beleuchteten Bühne präsentierte sich ein halbes Dutzend Bands, darunter die Garden Gang mit Sänger Pamp Brandt aus Indersdorf, die im Wechsel mit der Showtanzgruppe No Name oder der Singer-Songwriterin Moni aus Aichach auftraten. Das Publikum ließ sich begeistern von der Vielfalt des musikalischen Angebots und der ganz besonderen Open-Air-Atmosphäre. Selbst die schwarzen Wolken, die am Nachmittag am Himmel aufgetaucht waren, zogen weiter, und Organisator Sebastian Jaeger konnte zuletzt aus vollem Herzen sagen: "Wir sind glücklich - und freuen uns schon auf nächstes Jahr!"

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