Ortsentwicklung:Markt Indersdorf - Drehscheibe der Region

Der Expansionskurs der Gemeinde als Zentrum für Wirtschaft und Bildung geht mit einem ständig zunehmenden Verkehrsaufkommen einher.

Die Gemeinde Markt Indersdorf spielte für das nördliche Dachauer Hinterland seit jeher eine übergeordnete Rolle. Das lag nicht nur an dem Marktrecht, das dem damals schon städtisch geprägten Ort vor mehr als 130 Jahren verliehen wurde. Die Märkte zogen Händler aus der ganzen Umgebung an und waren ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Seine überörtliche Bedeutung verdankte der Ort vor allem dem Kloster, das lange Zeit der wirtschaftliche und geistige Mittelpunkt der Umgebung war. Dem Kloster gehörten die umliegenden Ländereien, die auch von den Dorfbewohnern aus der weiteren Umgebung bewirtschaftet wurden. Das Augustiner Chorherrenstift gab ihnen Lohn, Brot und Bild.

Das Kloster ist für die Marktgemeinde auch heute noch wichtig. Es beherbergt die kirchliche Realschule Vinzenz von Paul, in der früher Barmherzige Schwestern unterrichteten. Seit Beginn des neuen Schuljahrs gibt es dort auch eine Fachoberschule mit den Ausbildungsrichtungen Wirtschaft / Verwaltung und Sozialwesen. Eine Bildungseinrichtung, die eine Lücke im Schulstandort Markt Indersdorf schließt, zu dem auch Grund- und Mittelschule und Gymnasium gehören. Tausende Schülerinnen und Schüler fahren täglich mit Bussen und der S-Bahn zum Unterricht. Im Umgriff der Realschule kommt es regelmäßig zu Staus, wenn die Schulbusse im Berufsverkehr auf die Pendler treffen. Auch deshalb soll der Klosterbereich durch eine Umfahrung vom Verkehr entlastet werden. Schwere Lastwagen setzen den ehrwürdigen Mauern besonders zu. Wenn die Südostumfahrung fertiggestellt ist, könnte das Klosterensemble verkehrsberuhigt werden. Fußgänger sollen auf einheitlich gestalteten Plätzen Vorrang haben, für die Autos wird es nur eine Fahrrinne geben.

Nur eine komplette Ortsumgehung bringt spürbare Entlastung

Die Verkehrsbelastung hat im gesamten Ort deutlich zugenommen. Der Landkreis ist ein Zuzugslandkreis; mehr Bewohner verursachen auch mehr Verkehr. Indersdorf ist zu einer Drehscheibe geworden, die den Durchgangsverkehr aus dem Norden und Süden aufnehmen muss. Auf der Hauptverkehrsader Dachauer Straße (Staatsstraße 2050) fahren täglich bis zu 17 000 Autos durch den Ort. Das hohe Aufkommen ist auch den Pendlern geschuldet, die aus den Nachbarlandkreisen nach Dachau und München fahren. Nadelöhr ist die Glonnbrücke mit dem Kreisverkehr, von dem die Staatsstraße 2050 weiter nach Richtung Norden führt.

Erst eine komplette Ortsumgehung, die täglich wohl tausende Pendler nutzen, wird das Ortszentrum spürbar entlasten. Das erste Stück wird die Südostumfahrung sein, die von der Kreisstraße DAH 9 über den Kreisverkehr an der Staatsstraße 2050 durch das Gewerbegebiet zur Staatsstraße 2054 nach Arnbach führt. Den Abschnitt von der DAH 9 zum Kreisverkehr wird der Landkreis bauen; das zweite Stück die Gemeinde.

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