Klinik:Die Zukunft hat begonnen

Klinik: Ein symbolischer Spatenstich als Auftakt zur Sanierung des Krankenhauses in Markt Indersdorf. Die Bauarbeiten werden bei laufendem Betrieb vorgenommen.

Ein symbolischer Spatenstich als Auftakt zur Sanierung des Krankenhauses in Markt Indersdorf. Die Bauarbeiten werden bei laufendem Betrieb vorgenommen.

(Foto: Niels P. Joergensen)

Helios setzt auch am Standort Markt Indersdorf auf Expansion und modernisiert die geriatrische Klinik für 1,3 Millionen Euro. Die Zahl der über 75-Jährigen wird sich in wenigen Jahren verdoppeln

Von Robert Stocker, Markt Indersdorf

Der Klinikkonzern Helios setzt auch am Standort Markt Indersdorf auf Expansion. Bis März 2016 sollen in drei Bauabschnitten die Räume der Endoskopie um- und ausgebaut und die Pflegestationen auf allen vier Stockwerken saniert werden. Nach dem Abschluss der Bauarbeiten wird die Endoskopie in der Indersdorfer Amperklinik über einen neuen medizinischen Eingriffsraum und einen eigenen Aufwachraum verfügen. Die Modernisierung trägt entscheidend zur Verbesserung der hygienischen Bedingungen im Klinikum bei. Deshalb hat der Freistaat auch eine Förderung der Investitionskosten in Höhe von 1,3 Millionen Euro bewilligt. Startschuss für die Baumaßnahmen war ein symbolischer Spatenstich am Dienstag auf dem Klinikgelände.

Nach der Übernahme durch Helios war die Zukunft der beiden Amper-Kliniken in Dachau und Markt Indersdorf ungewiss. Belegschaft und Kommunalpolitiker - der Landkreis hält noch fünf Prozent der Anteile - befürchteten, dass der Konzern die beiden Häuser ausbluten lassen könnte. Doch sowohl in Dachau als auch in Indersdorf stehen die Zeichen jetzt auf Erweiterung. Helios will beide Kliniken, die mittlerweile als Premium-Häuser im Konzernverbund gelten, ausbauen. Wie Architekt Franz Wenninger vom Büro RRP Architekten und Ingenieure erläuterte, sollen die Pflegestationen durch große Glasfenster transparenter werden. Während des Umbaus läuft der Betrieb weiter, die Abbrucharbeiten werden über ein Außengerüst vorgenommen. Die Endoskopie rechts neben dem Eingang des Klinikums wird um eine Fläche von 120 Quadratmetern erweitert und die bestehenden Räume werden saniert. Dort entsteht auch ein medizinischer Eingriffsraum, im Erweiterungsbau ein eigener Aufwachraum. Wenninger: "Das ist eine Verbesserung für Notfall- und Endoskopie-Patienten, weil sich ihre Behandlung nicht mehr überschneidet." Laut Wenninger werden sich die Einschränkungen für die Patienten während der Bauarbeiten in Grenzen halten. Das Architekturbüro legt Wert darauf, dass das Bestandsgebäude und der Neubau der Endoskopie wie aus einem Guss wirken. "Es soll ein harmonisches Ensemble sein", sagt Wenninger.

Für Marcus Sommer, erst seit wenigen Wochen amtierender Vorstand der beiden Amper-Kliniken, sind die Baumaßnahmen ein wichtiger Schritt, die Infrastruktur des Indersdorfer Klinikums zukunftsorientiert auszurichten. Indersdorf sei ein gewachsenes Haus, für das Ärzte und Pflegekräfte ein Zukunftskonzept entwickelt hätten. Das Konzept baue auf der demografischen Entwicklung, der Expertise der Klinik und den Vernetzungsmöglichkeiten innerhalb des Klinikverbundes auf. Sommer ist überzeugt davon, dass der Spatenstich am Dienstag nicht der letzte in Indersdorf war. Der neue Vorstand kündigte weitere Bau- und Modernisierungsmaßnahmen an. Sommer: "Entwicklung ist besser als Stillstand."

"Unsere Uhren schlagen am Puls der Zeit", erklärte Björn Johnson, Chefarzt der Geriatrie in Indersdorf. Das Indersdorfer Klinikum habe sich in den vergangenen Jahren zu einem altersmedizinischen Zentrum entwickelt. Jährlich werden in Indersdorf 2000 Patienten in der geriatrischen Rehabilitation versorgt. Die Altersmedizin des Hauses sei zukunftsorientiert aufgestellt. "Wir befinden uns mitten in einem geriatrischen Tsunami", zitierte Johnson seinen Vorgänger Gerhard Einhäuser, der die Geriatrie in Indersdorf maßgeblich aufgebaut hat. Laut Johnson wird sich die demografische Entwicklung dramatisch verändern. Die Zahl der über 75-Jährigen wird sich in den kommenden Jahren verdoppeln. Dafür, sagte Johnson, seien altersgerechte Strukturen erforderlich. Die Zahl der älteren Akutpatienten steige rasch an. Der Chefarzt zeigte sich darüber erfreut, dass die Arbeit mit hochbetagten Patienten im Indersdorfer Klinikum positiv gesehen wird. Deshalb habe das Haus auch die Fördermittel vom Staat erhalten. Durch die Umbaumaßnahmen würden die Rahmenbedingungen für Mitarbeiter und Patienten deutlich verbessert.

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