"Sie haben sich das Prädikat Spitzenjahrgang verdient", so lobte Schulleiter Thomas Höhenleitner die 125 Abiturienten am Freitagnachmittag in der Aula des Gymnasiums Markt Indersdorf (GMI). "Sie können stolz sein als beste Abiturklasse in unserer Schulgeschichte", sagte er weiter. Die Ergebnisse sprechen für sich: 45 Absolventen haben als Abiturschnitt eine Eins vor dem Komma, 20 Abiturienten eine 1,5 oder besser und fünf Schüler haben sogar mit 1,0 abgeschlossen. Dass die Schüler zu diesen überragenden Leistungen befähigt wurden, sei nicht zuletzt auch der Verdienst von Eltern und Lehrern, die sie gefordert und gefördert haben. In diesem Kontext dankte Höhenleitner der gesamten Schulfamilie für die gute Gemeinschaft, das Miteinander und den großen Zusammenhalt.
Der Erfolg des Abiturjahrgangs 2016 sei mit der Rezeptur für exquisiten Wein gleichzusetzen, erklärte der Schulleiter in seiner Festansprache. Voraussetzung seien ausgezeichnete Weinstöcke, die gut gezogen und sorgsam von den Winzern (sprich Eltern) umhegt werden. Später müssten die Rebstöcke gerade gebunden, zurückgeschnitten und mit Dünger versorgt werden - vergleichbar mit der Arbeit von Lehrern. Zudem sei das Klima entscheidend, sowie gelegentliche Niederschläge und hohe Sonneneinstrahlung, dass ein Wein besondere Ausdrucksstärke und Reife hervorbringe. "Dieses Reifezeugnis vermittelt das befreiende Gefühl des Aufbruchs. Es prädestiniert Sie zur Mitgestaltung der Gesellschaft und der Welt", sagte Höhenleitner. "Ihre Aufgabe ist es, dieses gelobte Land zu erschaffen."
Dass die Schüler ihre Chancen als Sprungbrett in einen neuen Lebensabschnitt nutzen, wünschte Landrat Stefan Löwl, wenn auch vor politischem Hintergrund. Denn an dem Tag, als die Briten wenige Stunden davor für den Brexit gestimmt haben, müsse man über Europa sprechen, das nun vor eine der größten Herausforderungen stehe. Es sei mittlerweile selbstverständlich, dass Europa Frieden und Wohlstand, offene Grenzen, Völkerverständigung und Gerechtigkeit bedeute. Löwl appellierte an die Absolventen, ihre neue Freiheit zu leben, Vertrauen aufzubauen und Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen. "Sie haben nun alle Chancen der Welt, genießen und nutzen Sie sie." Glückwünsche zum bestandenen Abitur überbrachte auch Marion Schmeller vom Elternbeirat des GMI. Die Abiturienten sollten sich nützlich machen: "Ihr habt so viele Fähigkeiten - künstlerisch, musisch, handwerklich oder politisch." Ebenso wichtig sei indes, Zeit für sich zu haben ohne Handy und Smartphone.
Einen hintergründigen Rückblick auf die Schuljahre "der frisch geschlüpften geistigen Elite Bayerns" hatten die Schulsprecher der Abiturklassen vorbereitet. In ihrem originellen Abi-Glaubensbekenntnis über Unzulänglichkeiten und Fehlkonstruktionen des GMI-Bunkers war auch der Dank an die Lehrerschaft, Familie und Freunde enthalten.
Im Namen des Landkreises ehrte Stefan Löwl die 20 Abiturienten mit einem Schnitt von 1,5 oder besser mit einem Präsent. Die Traumnote 1,0 haben Philipp Gewalt, Lukas Knop, Katharina Schambach, Julia Schneider und Sarah Stemmler erzielt. Einen Abiturschnitt von 1,1 hat Benedikt Biller erreicht, Mona Auer, Katharina Fichtl und Johanna Hager haben mit 1,2 abgeschlossen. 1,0-Abiturient Philipp Gewalt darf sich zudem über ein Sprachstipendium freuen, das alljährlich von der Sparkasse Dachau ausgelobt wird.
Bevor sich die Abiturienten aus dem Indersdorfer Gymnasium verabschiedeten, überreichte ihnen Schulleiter Höhenleitner die Zeugnisse der Allgemeinen Hochschulreife. Nicht wenige wurden zudem für besonders gute Leistungen in einzelnen Fächern geehrt - oder weil sie sich über Jahre hinweg fleißig im Schulleben engagiert haben. Mit dem Filmhit "Time to say goodbye", dargeboten von drei Schülern auf Klavier, Klarinette und Sopransaxofon, bedankten sich die Abiturklassen. Bei hochsommerlichen Temperaturen ließen Absolventen und Festgäste die Feierstunde mit gekühlten Getränken ausklingen.