Lokale Coverbands:Musik für alle

Die Mischung der Bands ist ein Erfolgsgeheimnis des Ostivals im Adolf-Hölzel-Haus in Dachau. Genauso bunt ist auch das Publikum, das eine Zugabe nach der anderen verlangt

Von Deborah Portejoie, Dachau

Im Laufe des Abends wird es stetig lauter - auf der Bühne und im Publikum, genau wie Achim Liebl vom Bürgertreff Dachau Ost es angekündigt hatte. Es gäbe eine Art Spannungsbogen, hatte er gesagt. Der Abend solle etwas ruhiger anfangen und am Ende solle es etwas "fetziger" zugehen. "Von Pop bis Metal haben wir alles dabei", erzählte Cornelia Klotz, ebenfalls Organisatorin Ostivals. Es fand am Samstag bereits zum siebten Mal im Adolf-Hölzel-Haus am Ernst-Reuter-Platz statt.

Eröffnet wurde der Abend von "Groove Point". Die Band coverte bekannte Songs aus verschiedenen Jahrzehnten. Ältere Klassiker, aber auch moderne Songs, wie "Locked Out Of Heaven" von Bruno Mars waren dabei. Dieses Lied spielte "Groove Point" als Zugabe, die vom Publikum lautstark verlangt wurde. So verlief das nach jedem Act: Das Publikum bekam einfach nicht genug. Die Bands hatten jeweils knackige dreißigminütige Auftritte, um sich dem Publikum zu präsentieren. Sylvia Friedrichs von der Band "Mask", die als letzte auf die Bühne traten, findet dieses Konzept spannend: "Die Idee, den Bands diese relativ kurzen Auftritte zu geben, ist toll." So könne das Publikum eine breite Auswahl an Künstlern an einem Abend sehen. "Es ist auch schön, dass den Bands beim Ostival eine Plattform gegeben wird, sich den Leuten zu zeigen", sagt die Violinistin. Auch Sänger Rudi Meier lobte die musikalische Zusammenstellung des Abends: "Da sind ganz verschiedene Bands dabei, eine gute Auswahl." Neben Rock-Bands wie "Groove Point", "Wednesday Heroes" und "Printheads" gab es beim Ostival Metal von "Art of Delusion" und "Wolfsherz". "Mask" coverten bekannte Lieder der Mittelalter-Rock-Szene. Es war der erste Auftritt nach einer längeren Pause. Da sei die Aufregung ein bisschen größer als sonst, sagte Rudi Meier.

Der Abend mit Live-Musik wurde nicht nur ehrenamtlich organisiert, auch die Bands spielten beim Ostival ohne Gage. Unterstützt wurde das Musikfestival in Dachau-Ost durch den Verein "Music 4 All" und die Blue Note Music School. Auch eine Band, die sich aus Schülern der Blue Note Music School zusammensetzt, trat im gut gefüllten Adolf-Hölzel-Saal auf. Die sechs Mitglieder der Gruppe "Wednesday Heroes" kommen aus Dachau Ost und spielten Coverversionen von Liedern, die vor allem der ältere Teil des Publikums wohl gut kennen dürfte. Beim Ostival war das Publikum bunt durchmischt, Menschen jeden Alters waren vertreten. Wie unterschiedlich das Angebot ist, wurde deutlich, als die Band "Art Of Delusion" unter lautem Applaus die Bühne betrat. Die Band spiele "Melodic Metal Rock", wie Organisator Achim Liebl ankündigte. In schwarzer Lederkluft spielten die Musiker ihr Programm, bei dem in den ersten Reihen einige Metal-Fans wild tanzten. Beim Headbangen wirbelten sie ihre Haare herum, aber auch Leute, die vielleicht nicht das übliche Publikum solcher Bands sind, wippten und tanzten zu der Musik. Das durchmischte Publikum wollte "Art of Delusion" gar nicht mehr von der Bühne lassen und verlangte sogar eine zweite Zugabe. Da es sich um "Melodic Metal" mit einfachen Melodien und eingängigen Refrains handelte, war die Musik einfacher zugänglich als die andere Metal-Bands.

"Wir warten mal, ob uns die Metal-Bands weg hauen", lachte Sigrun Wedler. Mit ihrem Ehemann Peter Wedler kam sie aus Haimhausen, um einen Arbeitskollegen in der Band "Wednesday Heroes" zu hören. Aber sie seien "offen für alles" und freuten sich auf alle Bands, erzählten sie. Beim musikalischen Angebot in Dachau denke man sofort an das Kneipenfestival oder Jazz in allen Gassen, da sei es schön, dass auch in Dachau Ost mal Live-Musik geboten würde.

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