Linie A:Bürgermeister auf falschem Gleis

Das Wirtschaftsministerium weist die Kritik der Gemeinden am Ausbau der Linie A zurück. Dachaus Kreis- und Kommunalpolitiker hätten falsche Erwartungen gehegt.

Wolfgang Eitler

Linie A: Der alte S-Bahnzug vom Typ ET 420 wird bald wieder im Dachauer Bahnhof zu sehen sein - als S 22 aus Altomünster. "Diese Fahrzeuge sind gut gepflegt, sie funktionierten zuverlässig und werden vor dem Einsatz in München runderneuert werden", beruhigt das Wirtschaftsministerium.

Der alte S-Bahnzug vom Typ ET 420 wird bald wieder im Dachauer Bahnhof zu sehen sein - als S 22 aus Altomünster. "Diese Fahrzeuge sind gut gepflegt, sie funktionierten zuverlässig und werden vor dem Einsatz in München runderneuert werden", beruhigt das Wirtschaftsministerium.

(Foto: DAH)

Die Bürgermeister der Gemeinden entlang der Linie A sind sauer. Aber das bayerische Wirtschaftsministerium versteht den Ärger um den Ausbau der Linie A zur zweiten S-Bahn nicht und erachtet ihn als "schlicht nicht nachvollziehbar". Demnach hätten Kreis- und Kommunalpolitik in Dachau falsche Erwartungen gehegt.

Bekanntlich muss die Bayerische Eisenbahngesellschaft auf alte Triebwagen zurückgreifen, die mit der heutigen S-Bahn-Technik nicht kompatibel sind und nicht an die modernen Triebwagen (ET 423) angehängt werden können. Wer mit den alten ET 420 von Altomünster kommt, muss also in Dachau umsteigen. Das Wirtschaftsministerium teilt jetzt mit, dass für die Linie A und künftige S 22 von vorneherein nur ein "Einstiegskonzept" vorgesehen gewesen sei. Der für 2014 vorgesehene Fahrplan sieht demnach so aus: stündlich umsteigefreie Verbindungen mit der Münchner City und in der Hauptverkehrszeit einen Halbstundentakt. "Für die Verstärkerzüge - und nur für diese - wird daher geprüft, übergangsweise die in Stuttgart freiwerdenden soliden, bewährten und keineswegs veralteten ET 420-Fahrzeuge weiter zu nutzen." Wie eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums betont, seien die letzten dieser Fahrzeuge 1997 ausgeliefert worden; "sie sind damit nicht viel älter als die ersten ET 423". Sie sieht in deren Anschaffung sogar einen Vorteil: Diese Fahrzeuge seien gut gepflegt, sie funktionierten zuverlässig, sie würden vor einem Einsatz in München runderneuert werden, "und sie stehen pünktlich zur Verfügung, wenn die Elektrifizierung fertig ist". Der ET423 kann nicht erworben werden, weil er ein Auslaufmodell ist. Die neuen Zuggarnituren sind erst nach 2017 erhältlich.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: